Wie Blätter, Zweige und Beeren kranken Haustieren helfen

Hautirritationen können mit Käsepappeltee abgetupft werden.
Salbeitee, Tannenäste und Cranberries können die Leiden von Hund, Katze und Kleintier lindern.

Ob getrocknete Blätter oder frische Zweige, ob als Tee oder Extrakt: Viele Pflanzen haben heilende Kräfte. Sowohl Hunde als auch Katzen, Kleintiere und Ziervögel können davon profitieren.

"Die Entscheidung, wie man was behandelt, hängt von der Erkrankung und vom Tier ab", sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, welche Wirkung Salbei, Tannin & Co haben und was Patienten brauchen.

Tee

"Manche Hunde mögen Tee. Bei Katzen muss man öfter aufgeben", sagt Reitl. Lässt ein Haustier die Behandlung mit dem Aufgussgetränk zu, hilft Salbeitee gegen Entzündungen. Thymiantee lindert Husten und stärkt das Abwehrsystem. Käsepappeltee eignet sich zur äußeren Anwendung. Hautirritationen können damit abgetupft, Wunden gespült werden. Eine mit Augentrosttee getränkte Küchenrolle kommt bei leichten Bindehautentzündungen zum Einsatz. Das Sekret, das sich auch bei Wind und Pollenflug im Augenwinkel sammelt, lässt sich so gut wegwischen.

Beeren-Extrakt

"Bei Blasenentzündungen kann man zusätzlich auf ein Cranberry-Extrakt zurückgreifen", sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Um auf die gewünschte Dosis zu kommen, müssten die Vierbeiner viel zu viele Beeren fressen. Als Kapseln können sie auch bei der Neigung zu Blasen-Problemen vorbeugend verabreicht werden.

Zweige

"Man kann sich das Tannin aus den Tannenzweigen zunutze machen", sagt Reitl. Die Gerbsäure hilft bei Verdauungsstörungen. Das Pflanzenmittel – bei Fleischfressern in Tablettenform – verhindert bei Durchfall argen Flüssigkeitsverlust. Die jungen Zweige dürfen nicht zu harzig sein. Auch auf die Menge kommt es an. Zuviel von dem natürlichen Medikament kann Verstopfung verursachen.

Dosierung

"Bei Kleintieren ist die richtige Dosierung besonders wichtig, sie hängt auch von der Jahreszeit ab", betont der KURIER-Tiercoach. Da Kaninchen und Meerschweinchen wenig trinken, sind Blätter die erste Wahl. Ein bis zwei Salbeiblätter pro Tag reichen z.B. bei einer Halsentzündung. Weidezweige können Vögeln mit Gelenksschmerzen angeboten werden. Der Patient aus dem Schwarm wird sie instinktiv fressen.

Fachärztlicher Rat

Prinzipiell sollte ein Facharzt zugezogen werden. Er kann selbst schwere Krankheiten unterstützend mit Naturheilkunde behandeln. Reitl: "Einen Versuch ist es Wert."

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