Perseiden: Woher die Sternschnuppen kommen und wann man sie sieht

Vielzahl an Sternschnuppen zu erwarten
Der größte Sternschnuppenstrom erreicht seinen Höhepunkt an diesem Wochenende.

Wer dieser Tage nicht zum Sternschnuppen-Schauen ausrückt, ist selber schuld: Kein Meteorstrom ist so ergiebig wie der der Perseiden; Wolken, die uns die Sicht nehmen, sind nur spärlich angekündigt; in der Nacht zum Sonntag ist Neumond – und all das fällt fast mit dem Maximum des schönen Spektakels zusammen. Glaubt man Astronomen, dürfen wir mit bis zu 100 Meteoren pro Stunde (so lautet der richtige Name der Sternschnuppen) rechnen.

Woher man das weiß: „Im Laufe eines Jahres kommen immer dieselben Kometenströme“, erklärt der Astronom Arnold Hanslmeier von der Universität Graz.

Inzwischen sind etwa 75 Ströme bekannt, mit denen die Erde regelmäßig kollidiert. Die Anzahl der Sternschnuppen hängt von der Größe des Stromes ab. Die Milchmädchenrechnung lautet: Je mehr Teilchen im Strom, desto mehr verglühen auch. „Aber auch wie der Strom zur Erdbahn liegt, spielt eine Rolle“, sagt Hanslmeier. „Darum sind nicht alle Ströme immer gleich stark.“

Die Perseiden sind relativ beständig. Diesmal seien jedoch einige besonders helle Leuchtspuren dabei, die für einige Sekunden zu sehen sein sollen.

Sternschnuppenschwärme werden nach dem Sternbild benannt, aus dem sie zu kommen scheinen. An den Sternbildnamen wird einfach die Nachsilbe -iden angehängt: Die Perseiden entspringen also offenbar dem Sternbild Perseus. Das liegt unterhalb des großen W, der Kassiopeia.

Wenn wir eine Sternschnuppe sehen, beobachten wir im Grunde genommen den Todeskampf eines kleinen Steinchens aus dem All, das in die Lufthülle der Erde geraten ist und dort verglüht.

Winzig und schnell

Diese Meteore sind nur wenige Millimeter groß, dafür aber extrem schnell. Mit mehr als 200.000 km/h treffen sie auf die Erdatmosphäre. Das Licht stammt dabei nicht von den verglühenden kosmischen Geschoßen selbst, sondern von den Luftmolekülen der Erdatmosphäre: Die schnellen Teilchen aus dem All übertragen einen Teil ihrer Energie auf die Luftmoleküle, die daraufhin Licht aussenden.

So weit zur wissenschaftlichen Erklärung. Unsere Altvorderen waren viel romantischer: Sternschnuppen galten ihnen als Dochte, die Engel beim Putzen der Himmelskerzen fallen ließen. Da war es nicht mehr weit bis zum Glücksbringer Sternschnuppe: Bei ihrem Erscheinen hoffte man auf göttlichen Beistand oder zumindest einen Engel an der Seite, wenn es um unerfüllte Wünsche ging.

Die beste Beobachtungszeit für die Perseiden ist übrigens die Nacht zum Montag. Da sollten sie mit freiem Auge sichtbar sein – sofern man die Lichter der Stadt hinter sich lässt.

Kommentare