Ostereier: Alles, was Sie wissen müssen
Waschen, färben, legen: Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das bunte Ei.
Warum gerade Eier zu Ostern?
Das Ei ist ein altes Fruchtbarkeitssymbol, Ursprung des Lebens, des Seins und Werdens. Und es galt immer schon als Naturalzins. Bereits 5.000 v.Chr. hat man zum
Frühlingsfest bunt bemalte Eier gegessen. Bis in das 15. Jahrhundert verstand man unter „
Ostereiern“ auch ein „bis zu Ostern abzulieferndes Zinsei“. Den am Gründonnerstag oder Karfreitag gelegten Eiern sprach der Volksglaube überdies Unheil abwehrende und Segen spendende Wirkung zu. Verzierte Ostereier werden erstmals 1615 erwähnt.
Was macht die Farbe mit dem Ei?
Die Eierschale besteht zu 90 Prozent aus Kalk und hat viele Poren. Taucht man ein Ei in eine färbende Flüssigkeit, dringen die Farbpartikel in die Mini- Hohlräume ein. Die organischen Stoffe in der Eierschale tragen dazu bei, dass die Farbe haften bleibt.
Weshalb verstärkt Essig den Naturfarbeneffekt?
Naturfarben wirken auf den Eiern oft farblos. Mit etwas Essig im Wasser haften die Farben besser, weil die Essigsäure den Kalk der Schale anlöst.
Manche reiben die bunten Eier mit Speck oder Öl ein - warum?
Auch das Fett erzeugt leuchtendere Farben. Und: Die gefärbten Eier halten länger, weil das Fett die Poren in der Schale schließt.
Welche Farbstoffe werden beim Färben verwendet?
Eier dürfen nur mit in der
EU zugelassenen Lebensmittelfarben gefärbt werden. Die in einer Liste aufgeführten synthetischen und natürlichen Farbstoffe sind mit E-Nummern gekennzeichnet. Färbende Lebensmittel wie Spinat oder Blaubeersaft sind nicht zulassungspflichtig.
Mit welchen Farben privat färben?
Greenpeace warnt, dass die meisten Eierfarben zum Selberfärben weiterhin gesundheitsgefährdende Azofarben enthalten. Sie gehören daher nicht in Kinderhände. Beim Eierfärben gelangen die problematischen Stoffe auf die Haut und werden sogar mitverzehrt, wenn die Farbe durch die Schale dringt. Azofarbstoffe stehen im Verdacht, bei Kindern Hyperaktivität auszulösen. Bei den Marken Brauns, Heitmann und Fixcolor finden sich die bedenklichen Azofarben in fast allen Farb-Varianten. Lob von Greenpeace gibt es dagegen für Lidl: Der Supermarkt bietet heuer als Erster ausschließlich unbedenkliche Eierfarben zum Selberfärben an. Auch alle in den Supermärkten angebotenen gekochten und gefärbten Ostereier beweisen, dass es definitiv anders geht: Sie kommen ebenfalls ohne bedenkliche Farbstoffe aus.
Gibt es bunte Eier nur zu Ostern?
Nein. Gefärbte hartgekochte Eier werden mittlerweile das ganze Jahr über in Geschäften angeboten - etwa für Picknicks oder Partys.
Wie lange halten gefärbte Eier?
Fertig gekaufte Ostereier halten normalerweise mehrere Wochen lang, da sie mit einem Schutzlack versiegelt werden. Frische, selbst gefärbte Eierlassen sich ebenfalls bis zu drei Wochen aufbewahren - aber nur, wenn sie nicht abgeschreckt wurden. Die Keimfreiheit der Schale und damit die Haltbarkeit der Ostereier werden durch den Kochvorgang vor der Färbung sowie durch einen Anteil von Ethylalkohol im Farbengemisch gewährleistet. Ein so behandeltes Ei erreicht bei unverletzter Schale eine Haltbarkeit von 4 - 8 Wochen.
Wie beliebt ist das Ei in Österreich?
Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch liegt konstant bei 235 Eiern. Vier Euro gibt ein Haushalt pro Monat durchschnittlich für Eier aus. Eier der Größe L und M werden am stärksten im Lebensmittelhandel nachgefragt. 1,8 Mrd. Eier legen Österreichs 6,6 Mio. Hennen jährlich. Damit können die heimischen Landwirte 86% der Nachfrage decken.
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