Wovon die Jugend träumt

ARCHIV - ILLUSTRATION - Ein Paar mit einem Kind steht auf einer Zwei-Euro-Münze, die auf Geldscheinen liegt, aufgenommen am 16.02.2011. Wegen hoher Mietkosten rutschen einkommensschwache Familien laut einer Studie in vielen größeren deutschen Städten, wie zum Beispiel Frankfurt, unter Hartz-IV-Niveau. Foto: Andreas Gebert dpa (zu dpa/lhe "Studie: Nach Abzug der Miete viele arme Familien unter Hartz-IV" vom 22.07.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Von wegen Null-Bock-Mentalität: Die Jugend von heute wünscht sich Gesundheit, finanzielle Sicherheit und eine glückliche Familie.

Komasäufer, Tagträumer und rücksichtlose Verschwender - keineswegs. Die Finanzkrise hatte auch auf Österreichs Jugend ihre Auswirkungen. Gesundheit, finanzielle Unabhängigkeit und eine glückliche Familie stehen auf der Wunschliste ganz oben. Doch der Nachwuchs steht auch unter einem erheblichen Leistungsdruck. Das ist das Ergebnis des aktuellen Jugend Trend-Monitors, das vom Online-Umfrageinstitut marketagent.com und der Eventmarketing-Agentur DocLX durchgeführt wurde. Befragt wurden mehr als 2500 Jugendliche von 14 bis 29 Jahren.

Während die Jugendlichen sich um ihre private Situation wenig Sorgen machen, sehen vor allem die Frauen sorgenvoll in ihre finanzielle Zukunft. Den Frauen sind eine gute Ausbildung und ein Beruf deutlich wichtiger. Ein sorgloses Partyleben, von dem man sich einfach treiben lässt, kommt nur für knapp acht Prozent in Frage. Jeder Dritte wünscht sich für die Zukunft Gesundheit.

Allerdings steht die Jugend auch unter erheblichem Druck. Acht von zehn Jugendlichen sehen sich hohem Leistungsdruck ausgesetzt - je älter die Befragten, desto höher der Druck. Die meisten davon sind überzeugt, dass ihre Eltern es in ihrem Alter leichter hatten. Jeder Fünfte hat das Gefühl, dass in seinem Umfeld die Leistungen wichtiger sind als die Person dahinter.

Sorgen

Zu den größten Sorgen der Jugend gehört ein Krankheitsfall oder gar ein Todesfall in der Familie oder im Freundeskreis. Jeder Zweite hat Angst, keinen Job zu finden, ihn zu verlieren oder zu verarmen. Für vier von zehn Befragten sind die Umweltverschmutzung und der Klimawandel besorgniserregend. Jeder Dritte hat Angst, Schule oder Studium nicht zu schaffen.

Die Umfrage zeigt auch ein starkes Gefühl für soziale Umsicht und Verantwortungsbewusstsein: Sechs von zehn Jugendlichen wünschen sich mehr Respekt im Umgang mit anderen, jeder Zweite will mehr Wert auf die Familie legen. Ein starkes Ungleichgewicht zeigt sich in punkto Gleichberechtigung: Während fast sieben von zehn Frauen dafür sind, stimmen dem nur vier von zehn Männern zu. Ähnlich verhält es sich bei der Frage nach Gleichberechtigung für Menschen jeglicher sexueller Orientierung.

Thomas Schwabl von Marketagent.com fasst zusammen: "Die Null-Bock-Mentalität, die der Jugend oft unterstellt wird, können wir in den Ergebnissen nicht erkennen. Im Gegenteil, die Generation Y ist beruflich engagiert und schreckt auch nicht vor ihrer gesellschaftlichen Verantwortung zurück. Auch ihre größten Träume sind mit Gesundheit, Geld und Familie sehr bodenständig."

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