Österreicher haben Angst vor Nebenwirkungen
Die Österreicher sind ein Volk von Skeptikern, was vom Arzt verordnete Arzneimittel angeht. Mehr als 40 Prozent haben schon einmal ein rezeptiertes Medikament aus Angst vor Nebenwirkungen nicht eingenommen. Ein Viertel hat mit der Einnahme eines Therapeutikums aufgrund von kritischen Medienberichten aufgehört. Das zeigt eine repräsentativen Online-Umfrage des Gallup Instituts.
Die Umfrage mit 500 Probanden ab 18 Jahre, "repräsentativ für die Web-aktive Bevölkerung", wurde im Auftrag des Pharmakonzerns Bayer durchgeführt. Dabei outeten sich die Österreicher als Menschen mit großen Bedenken bezüglich der Nebenwirkungen von Arzneimitteln. So ist dieses Thema für 53 Prozent "sehr wichtig", für weitere 30 Prozent "wichtig". Die Bedeutung des Themas nimmt mit dem Alter zu. Gleichzeitig zeigt die Umfrage, dass mit höherem Bildungsstand die potenziellen Nebenwirkungen von Medikamenten ebenso an Gewicht gewinnen.
Viel Skepsis
42 Prozent der Österreicher haben "ein ihnen verordnetes Arzneimittel schon einmal aus Angst vor Nebenwirkungen nicht eingenommen", heißt es in der Zusammenfassung der Ergebnisse. Bei den Männern sind es 35 Prozent, bei den Frauen gar 49 Prozent. Der Anteil steigt auch mit den Altersklassen. Menschen über 50 waren ebenfalls zu 49 Prozent schon einmal Therapieverweigerer aus Bedenken wegen möglicher Nebeneffekte. 24 Prozent haben "die Einnahme eines Arzneimittels aufgrund eines kritischen Medienberichts beendet".
Beipacktexte werden gelesen
Dafür lesen 84 Prozent der Österreicher vor der Einnahme eines Medikamentes die oft seitenlangen Beipacktexte. Bei den Frauen und den über 50-Jährigen sind es jeweils 88 Prozent. Und wenn es um zusätzliche Informationsquellen in Sachen Arzneimittelsicherheit geht, dann entscheiden sich von den 43 Prozent, welche sich solche Informationen besorgen, 91 Prozent für das Internet, 18 Prozent für Auskünfte von Familienmitgliedern und 15 Prozent für Freunde.
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