Nobelpreis: Die praktische Bedeutung vieler Entdeckungen
Mit der Stiftung der Nobelpreise wollte der schwedische Forscher und Großindustrielle Alfred Nobel (1833 bis 1896) einen Konflikt lösen, der sein Leben bestimmte: Der Dynamit-Erfinder konnte es nicht verwinden, dass viele seiner Entdeckungen für den Krieg genutzt wurden. Daher vermachte er sein Vermögen einer Stiftung, aus deren Zinsen Preise für jene finanziert werden sollten, die "im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben". Die Preise werden seit 1901 vergeben. Hier nur einige Beispiele von Entdeckungen, für die ein Nobelpreis vergeben wurde - und die bis heute eine große praktische Bedeutung haben.
1901: Wilhelm Conrad Röntgen (Deutschland) erhält den allerersten Physik-Nobelpreis für die Entdeckung der Röntgenstrahlen.
1903: Henri Becquerel (Frankreich) erhält mit Marie Curie und Pierre Curie den Physiknobelpreis. Becquerel „als Anerkennung des außerordentlichen Verdienstes, den er sich durch die Entdeckung der spontanen Radioaktivität erworben hat“, Marie und Pierre Curie „als Anerkennung des außerordentlichen Verdienstes, den sie sich durch ihre gemeinsamen Arbeiten über die von H. Becquerel entdeckten Strahlungsphänomene erworben haben“.
1908: Die Schweden zeichnen Paul Ehrlich (Deutschland) und Ilya Ilyich Metschnikow (Russland) mit dem Medizinnobelpreis für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der Immunologie aus, die später die Grundlage für die moderne Chemotherapie bildeten.
1930: Der Österreicher Karl Landsteiner bekommt den wichtigsten Wissenschaftspreis der Welt auf dem Gebiet der Medizin für die Entdeckung der Blutgruppen.
1945: Alexander Fleming (GB), Ernst Boris Chain (GB, geboren in Berlin) und Howard Walter Florey (Australien) werden für die Entdeckung des Penicillin mit dem Medizinnobelpreis ausgezeichnet.
1954: Medizin-Nobelpreisträger sind John Franklich Enders (USA), Thomas Huckle Weller (USA) und Frederik Chapman Robbins (USA) für die Entwicklung des Polio-Impfstoffes.
1962: Francis Crick (GB), James Watson (USA) und Maurice Wilkins (GB, geboren in Neuseeland) erhielten den Medizin-Nobelpreis für die Entdeckung der Molekularstruktur der Desoxyribonukleinsäure (DNS), der Trägerin der Erbinformationen, in Form einer Doppelhelix.
1979: Der Medizinnobelpreis geht an Allan Mc Leod (USA) und Godfrey Hounsfield (GB) für ihre Entwicklung der Computertomographie. Auf Basis ihrer Arbeiten bauten sie 1972 das erste Computertomographiegerät.
2005: Linda B. Buck (USA), Barry Marshall (Australien) und John Robin Warren (Australien) werden mit dem Medizinnobelpreis geehrt, "für die Entdeckung des Magenbakteriums Helicobacter pylori und dessen Bedeutung bei Gastritis und Magengeschwüren".
2010: Der britische Gynäkologe Robert Edwards erhält den Medizinnobelpreis für die Entwicklung der künstlichen Befruchtung (In-Vitro-Fertilisation, IVF) im Reagenzglas. Seither sind weltweit mehr als vier Millionen "IVF-Babys" geboren worden. Immerhin rund zehn Prozent aller Paare haben ein Problem mit der Fruchtbarkeit.
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