Neurostimulation für Schlaganfall-Patienten

Neurostimulation für Schlaganfall-Patienten
Ein Implantat verhilft Schlaganfall-Patienten zu einem verbesserten Gangbild.

Nach einem Schlaganfall haben Betroffene häufig Schwierigkeiten, eine Körperhälfte zu steuern. Ein Implantat, das unter der Haut eingesetzt wird, soll nun helfen, den Fuß besser und kontrollierter zu heben und sicherer zu gehen. Entwickelt wurde das „ActiGait“-Implantat ursprünglich vom dänischen Start-Up-Unternehmen Neurodan und wurde nun vom deutschen Medizintechnik-Konzern Otto Bock übernommen.

ActiGait wird chirurgisch in den Oberschenkel eingefügt und besteht aus dem Implantat, einer Steuereinheit, einer Antenne und einem Fersenschalter. Letzterer informiert die Steuereinheit, sobald der Fuß den Boden verlässt. Über die Antenne (an der Hautoberfläche) bekommt das Implantat dann das Signal, die Wadenbeinmuskulatur zu stimulieren – der Fuß wird kontrolliert abgehoben. Bisher wurden weltweit rund 200 Personen mit dem Gerät versorgt.

Ein Vorarlberger Patient, der das Implantat 2010 erhielt, erzählt: „Wenn man ohne das System geht, ist man in permanenter Sturzgefahr.“ Das Implantat habe ihm wieder zu einer weitgehend normalen Gehfähigkeit verholfen. Das Unternehmen rechnet in Österreich damit, künftig bis zu 70 Patienten jährlich mit dem Implantat zu versorgen.

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