Fit für die Nachprüfung: Mit diesen Lerntipps klappt es garantiert

Schülerinnen und Schülern lernen zusammen.
Der Gedanke an eine bevorstehende Nachprüfung im Herbst setzt viele Schülerinnen und Schüler unter Druck. Wie gezielte Vorbereitung gelingt.

Zeit mit Freunden und der Familie, Urlaub am Meer oder Badesee, einfach mal Nichtstun: Österreichs Schülerinnen und Schüler sind gerade mittendrin in den Ferien. 

Bei so manchem Jugendlichen steht im Herbst eine Nachprüfung an. Mit Fortschreiten der Ferien verstärken sich die Gedanken daran. "Tatsächlich sollte jetzt – nach Erholung im Juli – der Startschuss fürs Lernen fallen", weiß Markus Kalina von der Schülerhilfe. 

Nach Schulschluss ausgiebig durchzuatmen sei wichtig, um Kraft für die bevorstehe Herausforderung zu tanken. "Mit Anfang August sollte dann gestartet werden, in vier bis fünf Wochen ist das Lernpensum in der Regel mit der richtigen Struktur gut zu bewältigen", sagt Kalina. Auch dann, wenn zwei Fächer vorbereitet werden müssen.

Struktur – aber wie?

"In einem ersten Schritt sollte man – idealerweise zusammen mit den Eltern – schriftlich einen Lernplan erstellen", schickt Kalina voraus. Das bedeutet: "Reflektieren, wo während des vergangenen Schuljahres in einem Fach Probleme wahrgenommen wurden, dann Lerninhalte in Kapiteln voneinander abgrenzen und häppchenweise auf Tage und Wochen aufteilen, fast wie bei einer Checkliste – dann kann man kontinuierlich die Fortschritte verfolgen."

Beim täglichen Lernen selbst bietet sich folgende Einteilung an: "Vormittags sollte Stoff angeschaut und im Hinblick auf bestehende Wissenslücken gelernt werden." Nach einem stärkenden Mittagessen steht nachmittags Wiederholen auf dem Programm – wobei die Aufnahmefähigkeit nicht ausgereizt werden soll. "Am späten Nachmittag darf Zeit für Ablenkung sein. Wenn man das Gefühl hat, alles zu verpassen, nagt das an der Motivation." Auch am Wochenende sollte man keine Lerneinheiten planen.

Keine Katastrophe

Bei der mentalen Unterstützung spielen Mütter und Väter eine wichtige Rolle. "Eltern sollten den Druck nicht zu groß werden lassen. Man sollte dem Kind versichern, dass, selbst wenn das ’Worst-Case-Szenario’ eintritt, in Wirklichkeit die Welt nicht zusammenbricht, die Wertschätzung bleibt und es einen Plan B gibt." Zum einen gibt es häufig Aufstiegsklauseln, auf die zurückgegriffen werden kann. "Zum anderen ist das Wiederholen keine Katastrophe." Im Gegenteil: Wird ein Jahr wiederholt, kann sich das Kind vielleicht in einer anderen Rolle wiederfinden – sich als kompetent erleben. 

Motivierend wirkt das Lernen in der Gruppe mit Gleichgesinnten, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Auch die Schülerhilfe und andere Nachhilfeinstitute verfolgen das Konzept kleiner Lerngruppen, "weil es die soziale Interaktion fördert und Kindern zeigt, dass sie nicht allein sind". 

Um zu überprüfen, ob Inhalte verinnerlicht wurden, empfiehlt Kalina, zwischendurch alte Schularbeiten unter Prüfungsbedingungen auszuarbeiten. "Meist haben Nachprüfungen genau diesen Prüfungsstoff zum Inhalt." Hier kann das Potenzial der künstlichen Intelligenz (KI) genutzt werden: "Wir als Schülerhilfe arbeiten mit einem speziellen KI-Tool, das Übungsschularbeiten erstellt. Wenn man ChatGPT privat dafür nutzt, sollten Eltern die Nutzung anleiten."

Ein hilfreicher Gedanke: "Im Normalfall sind Nachprüfungen gut schaffbar. Keine Lehrperson legt es darauf an, ein Kind durchfallen zu lassen."

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