Menschen denken besser als Roboter

Computer technician fixing a network server at the office
Oxford-Professor Mayer-Schönberger kritisiert mit Blick auf den Lockdown aber: "Es wird schwierig, wenn man sich versteift."

Der Mensch wird nicht durch künstliche Intelligenz und Robotik überflüssig - weder gesellschaftlich noch in der Wirtschaft. Das sagt der aus Österreich stammende Oxford-Professor Viktor Mayer-Schönberger anlässlich des Erscheinens des Buches "Framers", an dem er mitgeschrieben hat.

Über Framing besitze der Mensch die einzigartige Fähigkeit, die Zukunft umzugestalten. In der Coronakrise habe das aber genau so wenig immer funktioniert wie etwa in der deutschen Autoindustrie.

Bessere Entscheidungen

"Wir haben in den vergangenen Tagen gesehen, wie wichtig es ist, richtige Entscheidungen zu treffen", sagte Mayer-Schönberger in Oxford im Telefon-Interview mit der APA mit Blick auf die Politik und den neuesten Lockdown in Österreich. "Wir haben auch gesehen, dass es schwierig wird, wenn man sich versteift hat." Versteift seien Teile der Bundesregierung darauf gewesen, dass die "Pandemie für Geimpfte vorbei" sei.

Das neue Buch soll zeigen, wie Menschen im Zeitalter der Algorithmen bessere Entscheidungen fällen können und wie Framing - also das Anwenden mentaler Modelle - das menschliche Überleben im Zeitalter der Maschinen und Unruhe sichert.

"Wir Menschen sind faul"

Wieso kann man in Frames - also in der Anwendung bestimmter mentaler Modelle - gefangen sein? "Wenn man einmal einen Hammer hat, sieht man viele Nägel, die man einschlagen kann", antwortet der Wissenschafter. "Wir Menschen sind faul. Schnell wird zu bekannten Lösungen gegriffen, ohne zu überlegen, ob das zu eng ist. Dabei hätten wir die Möglichkeiten im Kopf."

Auch ganze Gesellschaften würden profitieren, wenn es viele unterschiedliche Frames gebe. Selbiges gelte für jeden Einzelnen. Funktioniere ein Frame nicht mehr, könne zu einem anderen gegriffen werden, um so gut wie möglich mit einer neuen Situation umzugehen.

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