"Wirkt Homöopathie oder ist es nur Placebo?"

"Wirkt Homöopathie oder ist es nur Placebo?"
Die Wirkung der Globuli ist umstritten.

Homöopathie ist ebenso weit verbreitet wie wild umstritten. Die Ärztekammer vergibt ein Diplom, an der Universität werden Lehrveranstaltungen zur Homöopathie angeboten, homöopathische Mittel werden in der Apotheke verkauft.

Andererseits ist die Homöopathie scharfer Kritik ausgesetzt, weil ihre Prinzipien naturwissenschaftlichen Erkenntnissen widersprechen und Kritiker immer wieder betonen, dass es die Homöopathie in ihrer 200-jährigen Geschichte nie geschafft hat, ihre Wirksamkeit nachzuweisen.

Wer hat nur recht? Ist die Homöopathie eine wirksame Medizin oder eher ein weit verbreiteter Irrtum? Die Public-Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" an der Donau-Universität Krems haben die Faktenlage geprüft.

Zahlreiche Studien liegen vor

Homöopathie ist insofern eine Ausnahme unter den Alternativverfahren, als dass es tatsächlich zahlreiche Studien zu dem Thema gibt – die inzwischen auch schon in zahlreichen Übersichtsstudien zusammengefasst wurden. Zwar gibt es immer wieder einzelne Studien, die zu einem für die Homöopathie positiven Schluss kommen, doch der Blick auf die Beweislage insgesamt zeichnet ein anderes Bild.

Die Wirkung von Homöopathie geht ziemlich sicher nicht über den Placeboeffekt hinaus, die Homöopathie hat keine spezifische Wirksamkeit. Globuli wirken also nicht besser, als es gewöhnlicher Zucker tun würde.

Da die Homöopathie in manchen Ländern einen hohen Stellenwert hat, haben auch schon Regierungen Wissenschaftler beauftragt, die Wirksamkeit der Homöopathie zu untersuchen und entsprechend alle vorhandenen Studien zu analysieren.

Großbritannien und Australien

Ein solcher Evidenzcheck im Auftrag der englischen Regierung fand 2010 keine Belege für die Wirksamkeit von Homöopathie und empfiehlt aufgrund der insgesamt limitierten Forschungsgelder keine weiteren Studien auf diesem Gebiet zu finanzieren – die Frage sei ausreichend beantwortet.

Ende 2014 hat die australische Behörde die wohl bis heute umfangreichste Übersichtsarbeit zur Homöopathie veröffentlicht. Ziel war es herauszufinden, ob Homöopathie bei irgendeiner Krankheit nachgewiesenermaßen hilft. Die Behörde kommt zu dem Schluss, dass das nicht der Fall ist. Homöopathie wirke nicht besser als ein Scheinmedikament. Im offiziellen Statement rät die australische Behörde davon ab, Homöopathie bei chronischen oder ernsthaften Erkrankungen anzuwenden, bzw. bei Erkrankungen, die sich zu schweren Erkrankungen entwickeln können.

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