Verlängert Vitamin B3 das Leben?

Es müssen keine Pillen sein - eine ausgewogene Ernährung reicht aus.
Viele setzen auf Niacin als Verjüngungselixier.

Bei bestimmten Fadenwürmern scheint es zu funktionieren: füttert man etwa ein Millimeter kleine Würmer mit Vitamin B3 (Niacin), verlängerte das ihre Lebenszeit in manchen Experimenten um rund ein Zehntel. Wir Menschen sind jedoch keine Würmer. Reicht es tatsächlich aus, regelmäßig Pillen mit Vitamin B3 einzuwerfen, um auch unsere Lebenszeit zu verlängern? Die Public-Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" an der Donau-Universität Krems haben die Faktenlage geprüft.

Bis dato fehlen Studienbelege

Für eine solche Wirkung gibt es bislang keine Hinweise. Studien zu einer eventuell lebensverlängernde Wirkung von Vitamin B3 beim Menschen existieren noch keine. Der Mensch unterscheidet sich jedoch fundamental von einem Fadenwurm. Ist der simple Körper der untersuchten Würmer aus lediglich 1000 Zellen aufgebaut, sind es beim komplexen Körper des Menschen rund 100 Billionen Zellen. Daher ist fraglich, ob sich das Vitamin als Jungbrunnen-Elixier eignet.

B3 ist in vielen Nahrungsmitteln enthalten

In geringen Mengen ist Vitamin B3 durchaus wichtig für unseren Körper. Wir nehmen es allerdings mit unserer Nahrung in ausreichendem Maße auf, es findet sich unter anderem in Hefe, Fleisch, Innereien, Eiern, Gemüse und Zerealien. Ein Vitamin-B3-Mangel ist bei gesunden Menschen daher selten.

Nebenwirkungen sind gut untersucht

Im Gegensatz zur theoretisch lebensverlängernden Wirkung sind unerwünschte Nebenwirkungen von erhöhten Vitamin B3–Dosen gut untersucht. Sie reichen von Hautrötungen an Gesicht, Nacken und Armen, unangenehmem Hitzegefühl, Nesselausschlag mit starkem Hautjucken bis hin zu Durchfall und Erbrechen.

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