Helfen Kürbiskerne bei Reizblase?
Kürbiskerne ergeben ein herrliches, dunkles Salatöl. Manche knabbern sie auch gerne in ihrer Ursprungsform. Neben ihrem guten Geschmack wird den dunkelgrün glänzenden Kernen aber auch Heilkraft bei diversen Blasenproblemen zugesprochen. Kürbiskern-Präparate sollen zum Beispiel bei einer Reizblase oder bei Inkontinenz Linderung der Beschwerden bringen. Die Public-Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" an der Donau-Universität Krems haben nun die Faktenlage geprüft.
Bei einer Reizblase, auch überaktive Blase genannt, verspüren die Betroffenen sehr plötzlich den unaufschiebbaren Drang, Wasser zu lassen, selbst wenn der letzte Gang zur Toilette noch nicht lange zurückliegt. Viele haben auch Schwierigkeiten, ihre Blase zu kontrollieren, und verlieren öfter ungewollt Harn – sie leiden an Inkontinenz.
Muskelschwäche rund um die Harnblase
Als Hauptursache für eine Reizblase wird angenommen, dass sich die Muskeln um die Harnblase zu oft zusammenziehen. Warum das passiert, ist nicht ausreichend erforscht. Frauen sind von einer Reizblase und von Inkontinenz deutlich häufiger betroffen. Aber auch bei Männern kann beispielsweise eine gutartig vergrößerte Prostata die unangenehmen Beschwerden auslösen.
Können Kürbiskerne hier helfen? Wir wissen es nicht – denn aussagekräftigen Studien, die eine Wirksamkeit der Präparate beweisen würden, fehlen. Ob die Mittel halten, was die Werbung so vollmundig verspricht, bleibt damit offen. Nachgewiesen ist hingegen, dass spezielle Blasentrainings und Beckenbodengymnastik die Symptome bei Frauen wirksam bekämpfen. Bei Männern wurde das noch nicht gut untersucht; Fachleute vermuten jedoch, dass die Übungen auch ihnen helfen können.
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