Masern: Was spricht für, was gegen eine Impfpflicht?

Masern: Was spricht für, was gegen eine Impfpflicht?
Selbst viele Impfbefürworter sprechen sich gegen eine Verpflichtung aus. Aus einem Grund.

Die Masernfälle in der Steiermark haben eine Diskussion darüber entfacht, ob man unwillige Eltern dazu verpflichten soll, ihre Kinder impfen zu lassen. So wohl die Befürworter als auch Gegner haben Argumente. Hier die wichtigsten.

Contra:

  • Impfschäden sind zwar extrem selten, kommen aber vor. Deshalb sollte es jedem selbst überlassen sein, ob er sich dem Risiko aussetzt.
  • Studien zeigen, dass eine Pflicht das Gegenteil bewirken kann. Selbst Impfbefürworter wollen sich nicht bevormunden lassen.
  • Es gibt Beispiele, dass Krankheiten auch ohne Impfpflicht eliminiert wurden. Beispiel ist die Polio – da wurde allerdings eine Schluckimpfung verabreicht.
  • Eine Pflichtimpfung wäre ein Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht der Menschen. Es widerspricht dem  Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit.

Pro:

  • Wäre die Durchimpfungsrate höher, wären die Masern längst ausgerottet, und niemand müsste mehr geimpft werden.
  • Bei manchen Menschen nutzen alle rationalen Argumente nicht. Ihnen ist nur durch eine Impfpflicht beizukommen.
  • Säuglinge in Spitälern, Kindern in Schulen und Kindergärten haben das Recht, von vermeidbaren Gefährdungen geschützt zu werden.
  • Das Beispiel Italien zeigt, dass eine Verpflichtung Menschen vor der gefährlichen Maserninfektion schützt. Dort wurde im Juli 2017 eine Impfpflicht eingeführt. Daraufhin hat sich die Zahl der Erkrankten halbiert – von 5402 auf 2548 Fälle.

 

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