Mangrovenwälder schrumpfen weiterhin dramatisch
Konferenz in Bremen: Mehr als ein Viertel der ursprünglichen Fläche wurde bereits vernichtet. Viele Länder haben aber bereits Schutzprogramme ins Leben gerufen.
Der Rückgang der Mangrovenwälder hat sich zwar etwas verlangsamt, sei nach Angaben von Experten aber immer noch erschreckend. "Eine Entwarnung gibt es noch nicht", sagte Martin Zimmer, Professor für Mangrovenökologie an der Universität Bremen. Jährlich gingen ein bis zwei Prozent der weltweiten Fläche verloren.
Mehr als 80 Forscher haben auf einer internationalen Konferenz der Weltnaturschutzunion in Bremen von Dienstag bis Sonntag die Frage diskutiert, wie die weltweiten Mangrovenbestände bewahrt werden können. Zimmer, der eine Arbeitsgruppe zu Mangroven am Bremer Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung leitet, organisierte die Tagung.

Besonders rasant sei der Verlust in Indonesien, dem Land mit dem weltweit größten Mangrovenbestand, sagte Zimmer. Dieser sei in den vergangenen Jahrzehnten um die Hälfte geschrumpft. In Südostasien werden Mangrovenwälder vor allem abgeholzt, damit Aquakulturen für Riesengarnelen und Palmölplantagen entstehen können. Sie müssten außerdem Hotels und den wachsenden Städten weichen, sagte Zimmer. Auch die Umweltverschmutzung führe zu einem schleichenden Rückgang.

Schutzprogramme eingerichtet
Viele Länder haben die Bedeutung der Mangrovenwälder inzwischen erkannt. Sie schützen die Mangroven gesetzlich und ahnden die Abholzung. Noch wichtiger sei die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung vor Ort, um diese vom Wert der Mangroven zu überzeugen, sagte Zimmer. "Das ist Kleinstarbeit, aber die ist sehr wirkungsvoll." Auch die Verbraucher könnten zum Schutz der Mangroven beitragen, indem sie etwa auf Riesengarnelen verzichteten. Für deren Zuchtstationen wird oft Mangrovenwald zerstört.

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