Klimawandel bringt Kaiserpinguine in Gefahr

Klimawandel bringt Kaiserpinguine in Gefahr
Wird die Erderwärmung nicht gestoppt, könnten die Vögel bis Ende des Jahrhunderts fast ausgestorben sein.

Schreitet die Erderwärmung mit derzeitigem Tempo voran, wird die Zahl der Kaiserpinguine bis 2100 um 86 Prozent zurückgehen, das geht aus einer Studie der Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) hervor.

Ohne Nahrung, ohne Eis

Kaiserpinguine können bis zu 130 Zentimeter groß werden und leben in Kolonien auf dem Packeis in der Antarktis. Das Meereis dient den Pinguinen unter anderem als Plattform von der aus sie nach Nahrung tauchen und als Fluchtort vor Feinden. Es beeinflusst zudem die Krillmenge und ist daher wichtig für die Nahrungskette der Vögel. Packeis ist durch den Klimawandel allerdings immer stärker vom Schmelzen bedroht. Das Team um Vogelexpertin Stephanie Jenouvrier nutzte und entwickelte verschiedene Computermodelle zur Projektion der Zukunft des Packeises und der Kaiserpinguine.

Ergebnis: Wenn die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzt werden kann - wie im Pariser Klimaabkommen vorgesehen - würden nur rund fünf Prozent des Packeises schmelzen und die Zahl der Pinguin-Kolonien um rund 19 Prozent sinken. Derzeit gebe es 54 bekannte Kolonien.

Wenn die Erderwärmung nur auf zwei Grad begrenzt werden kann, würden fast 15 Prozent des Packeises schmelzen und rund ein Drittel der derzeit existierenden Pinguin-Kolonien verschwinden.

Vom Aussterben bedroht

Gehe die Erderwärmung aber so weiter wie derzeit, dann würde die Zahl der Kolonien um 80 Prozent sinken, die Zahl der Pinguine sogar um mehr als 80 Prozent, schreiben die Forscher im Fachjournal "Global Change Biology". Jenouvrier: "In diesem Szenario liefen die Pinguine effektiv ihrem Aussterben entgegen."

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