Hitze: Artenreiche Natur als "Schutzschild" gegen Klimawandel

Symbolbild
Hitzewellen sind eine Belastung für die Natur, mahnt der WWF. Dabei wirke diese wie ein "Schutzschild gegen den Klimawandel".

Verstärkte Maßnahmen zum Erhalt und zur Wiederherstellung naturnaher Ökosysteme hat die Naturschutzorganisation WWF angesichts der aktuellen Hitzewelle gefordert. Lebensräume würden sich nicht zuletzt durch von Menschen verursachte Klimaveränderungen wandeln oder sogar ganz verschwinden, warnte die NGO am Freitag. Artenreiche Natur wirke hingegen als "Schutzschild gegen die Klimakatastrophe".

"Der heurige Sommer lässt uns hautnah spüren, was der voranschreitende Klimawandel für Auswirkungen haben kann", meinte Arno Aschauer, Teamleiter Artenschutz beim WWF. "Dürren, Unwetter und Überflutungen scheinen an der Tagesordnung zu stehen."

Vom Menschen gemachte Belastung

Die Klimaveränderungen, die Menschen durch massiven CO2-Ausstoß verursachen, wie extreme Hitze, starke Regenfälle und Dürre, beeinträchtigen in Kombination mit intensiver Landwirtschaft und Flächenübernutzung Ökosysteme schwer, betonte die NGO. So würden Kleinstgewässer wie Tümpel austrocknen und Fließgewässer sich stark erwärmen. Das habe enorme Auswirkungen auf Fische und andere Lebewesen.

"Durch die steigenden Temperaturen in Fließgewässern kommt es gerade in den Sommermonaten immer wieder zu großen Fischsterben. Denn die bei uns heimischen Fischarten können sich einfach nicht so schnell an die veränderten Lebensbedingungen anpassen, zumal ihnen durch zigtausende Querbauwerke an den Flüssen ihre Ausweichmöglichkeiten genommen wurden", sagte Aschauer.

Insekten leiden unter dem Verlust ihrer Brutstätten und können sich nicht vermehren. Dies bedrohe langfristig auch die Obst- und Gemüseproduktion, denn sie würden für die Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen fehlen, erklärte der Artenschutz-Experte.

Wechselwirkung gefährdet

"Naturnahe Ökosysteme tragen als Kohlenstoffsenker zum Klimaschutz bei und wirken sich positiv auf den Wasserhaushalt und auf das regionale Klima aus", erklärte Aschauer. "Ein artenreiches Österreich mit intakten Wäldern, Flüssen und Gebirgen ist ein wichtiges Schutzschild im Kampf gegen den Klimawandel." Neben der Reduktion des Energieverbrauches und der Treibhausgase müsse auch die Umsetzung naturschutzrelevanter Konzepte und Strategien forciert werden.

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