Schlechter Lebensstil untergräbt bessere Therapien

Die Therapie von herzkranken Patienten macht große Fortschritte – trotzdem kann bei vielen Patienten keine konstante Verbesserung ihres Zustandes erreicht werden. Grund dafür ist in erster Linie ihre ungesunde Lebensweise. Entsprechende Ergebnisse wurden Dienstag beim Kardiologenkongress in Amsterdam vorgestellt.

Umfragen bezüglich Lebensstil, Risikofaktoren und medikamentöser Therapie zeigten, wie groß der Einfluss des Verhaltens der Patienten auf ihren Gesundheitszustand ist. Demnach kann der Fortschritt in der Forschung alleine nur wenig bewirken kann. Studienleiter Prof. David A. Wood vom Imperial College London ist überzeugt: „Die meisten Patienten bekommen eine sehr gute Therapie, aber sie profitieren wegen ungesunder Lebensstilfaktoren davon nicht in vollem Ausmaß.“

Die Analyse von Patienten aus neun europäischen Ländern unter 70 Jahren mit einer Herzgefäßerkrankung ergab, dass der Anteil der Übergewichtigen seit 2006 um rund fünf Prozent angestiegen ist. Unter den Betroffenen sind auch immer mehr Diabeteskranke. Der Prozentsatz der Raucher ist konstant geblieben. Lediglich der Anteil der Patienten mit zu hohem Blutdruck ging zurück. Univ.-Prof. Franz Weidinger, Präsident der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft, fordert mehr Präventionsprogramme.

Diese könnten die Patienten dabei unterstützen, ihren Lebensstil zu verbessern.

Die Wiener Kardiologin Diana Bodermann berichtete beim ESC-Kongress über eine neue Behandlung einer speziellen Art von Herzschwäche, dem „steifen Herz“. Die Substanz nennt sich Riociguat und wurde schon erfolgreich gegen Lungenhochdruck eingesetzt. Damit soll vor allem älteren Frauen mit Übergewicht und Diabetes geholfen werden. Das Medikament verbessert die Herzpumpfunktion und verkleinert die rechte Herzkammer.

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