Grippezahlen gehen deutlich zurück

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Der Höhepunkt dürfte überschritten sein – "Impfung hätte vielen Krankheit erspart".

Ungewöhnlich früh, ungewöhnlich intensiv hat die Grippewelle heuer Unzählige ins Bett gezwungen. Nachdem schon kurz vor Weihnachten die kritische Marke von 10.000 Neuerkrankungen pro Woche in Wien überschritten und die Grippewelle damit offiziell ausgerufen wurde, dürfte sie jetzt langsam auslaufen. Vorige Woche vermeldete der Grippedienst der Stadt Wien (MA 15) noch 19.200 Neuerkrankungen – am Dienstag zeigte sich mit 13.600 ein deutlicher Rückgang.

"Der Höhepunkt dürfte überschritten sein", sagt dazu auch der Sozialmediziner Univ.-Prof. Michael Kunze von der MedUni Wien. Vor allem Ältere dürften heuer besonders stark von der Grippe betroffen gewesen sein.

"Hätten wir gescheit geimpft, hätten wir weniger Kranke in den Betten", kritisiert Kunze die schlechten Durchimpfungsraten in Österreich – in den Vorjahren lag diese meist unter zehn Prozent. Viele argumentieren damit, dass der Impfschutz nur bei etwa 70 Prozent liegt. "Als ob alles in der Medizin zu 100 Prozent wirken würde. Hätten sich mehr Leute gegen die Grippe impfen lassen, hätten wir uns etwa die Hälfte der Krankenbetten in den Spitälern ersparen können", schätzt er.

Tamiflu hat gewirkt

Immerhin dürfte der Neuraminidase-Hemmer (Tamiflu) laut Kunze heuer gut angeschlagen haben. "Der kann aber auch nur wirken, wenn er innerhalb von 24 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome eingenommen wird." Ansonsten half nur Bettruhe bis sich der Körper wieder von den Strapazen der Grippe erholt hat.

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