Glaskörpertrübung: Wann eine Behandlung notwendig wird

Lichtblitze im Auge können ein Hinweis darauf sein, dass es im Zuge einer Glaskörperablösung auch zu einem Netzhauteinriss gekomme ist.
"Fliegende Mücken" im Auge sind eines der Symptome.

Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Amon ist Facharzt für Augenheilkunde und Optometrie, Vorstand der Augenabteilung im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien.

Glaskörpertrübung: Wann eine Behandlung notwendig wird
Michael Amon, Augenarzt

Viele Menschen sagen, dass in ihren Augen zeitweilige kleine schwarze Punkte auftreten, die an Mücken erinnern.

Zumeist ist das eine Folge des Alterungsprozesses des Glaskörpers. In der Jugend besteht der Glaskörper aus einer Gel-artigen Substanz, darin enthaltene Kollagenfasern bilden das Gerüst für die Stabilität des Glaskörpers. Mit zunehmendem Alter wird der Glaskörper flüssiger, die feinen Fasern schwimmen dann darin, können sich zusammenballen und so diese Trübungen auslösen. Augenärzte sprechen von "fliegenden Mücken" oder "mouches volantes".

Sie sind lästig, aber harmlos. Viele Menschen gewöhnen sich daran, und oft sinken die Trübungen auch mehr und mehr ab. Auf jeden Fall sollte man zur Kontrolle zum Augenarzt gehen und auf eine etwaige Verschlechterung der Symptome achten.

Was könnte passieren?

Der Glaskörper kann sich von der angrenzenden Netzhaut ablösen (Glaskörperabhebung, nicht zu verwechseln mit der Netzhautabhebung). Vor allem wenn sich der sogenannte Weiss-Ring löst – damit ist der Glaskörper am Sehnerv fixiert – , können sich die Trübungen deutlich verstärken. Gefährlich wird es dann, wenn es im Zuge der Glaskörperablösung von der Netzhaut zu einem Netzhauteinriss und in der Folge zu einer Netzhautablösung kommt. Ein Warnzeichen dafür ist das Auftreten von Lichtblitzen, sehr vielen schwarzen Punkten, vergleichbar einem Rußregen – eine Folge von Blutungen –, und starken Trübungen. Ein Netzhautloch muss so rasch wie möglich mit einem Laser behandelt werden.

Wann wird eine Glaskörperabhebung behandelt?

Nur dann, wenn sich der Patient durch die Trübungen und das Schleiersehen dauerhaft beeinträchtigt fühlt. In diesen Fällen wird der Glaskörper operativ entfernt (Vitrektomie) und durch Flüssigkeit, die in das Auge gespült wird, ersetzt. Wegen des Operationsrisikos wird dieser Eingriff aber nur bei wirklich starken Beschwerden durchgeführt. Seit Kurzem gibt es aber die Möglichkeit, mit einem sehr präzisen YAG-Laser die Trübungen zu entfernen.

Wie funktioniert diese Methode?

Mit diesem Laser werden extrem energiereiche Laserpulse hochpräzise auf die einzelnen Trübungen im Glaskörperraum gerichtet. Dadurch werden diese Gewebeklumpen aufgelöst. Die Methode ist nicht-invasiv – das Auge muss nicht eröffnet werden –, absolut schmerzfrei und deutlich risikoärmer als eine Operation.

In der Regel sind zwei bis drei Sitzungen zu zirka je einer Stunde notwendig. Danach ist von einer dauerhaften Beseitigung des Großteils der Trübungen auszugehen. Die Zufriedenheit der Patienten nach der Laser-Behandlung ist sehr hoch.


Dr. Amon am Tel. (01/526 57 60): Mi., 14. 10., 15:00 bis 16:00 Uhr. Anfragen per eMail: gesundheitscoach@kurier.at

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