Wirken Corona-Impfstoffe auch gegen die neue Virus-Mutation?
Das Corona-Virus ist schon vor einiger Zeit mutiert und dadurch vermutlich noch etwas ansteckender geworden. Es gibt jedoch keine Anzeichen dafür, dass es auch gefährlicher geworden ist. Die mutierte G614-Form von SARS-CoV-2 ist inzwischen sogar die dominante Virus-Variante. Alle Impfstoffe, die gerade entwickelt werden, sind jedoch an die alte Virus-Form angepasst, die im Frühjahr um sich griff.
Immer mehr sorgenvolle Stimmen wurden daher laut, ob die Impfungen auch gegen die Mutationen des Virus wirksam sind. „Das hat zu Spekulationen darüber geführt, ob nun die Effizienz dieser Vakzine und Gegenmittel beeinträchtigt ist“, erklärt auch Alexander McAuley vom Australian Centre for Disease Preparedness.
Entwarnung
Die Forscher geben nun Entwarnung. Die Impfstoffe bleiben höchstwahrscheinlich wirksam, wie ein Experiment unterstreicht, das im Fachmagazin Nature veröffentlicht wurde.
In dem Tierversuch wurden Frettchen mit dem Impfstoff-Kandidaten INO-4800 geimpft. Wie bei allen Impfungen geht es auch hier darum, passende Antikörper zu entwickeln - in diesem Fall gegen virale Spike-Proteine.
Danach brachten die Forscher das antikörperhaltige Blut der Frettchen mit unterschiedlichen Corona-Viren zuasmmen, dem alten Stamm und auch der mutierten Variante. In allen Fällen wurde das Virus durch die Antikörper erfolgreich neutralisiert.
Neutralisation hat bei allen Virus-Arten funktioniert
„Die Neutralisationstiter für die G614-Variante unterschieden sich nicht signifikant von denen für die Isolate mit den D614-Varianten“, so die Forscher.
„Das sind gute Nachrichten für die hunderte Impfstoffe, die zurzeit in der Entwicklung sind“, erklärt McAuleys Kollege Seshadri Vasan. „Denn die Mehrheit dieser Vakzinen zielt auf das Spike-Protein.“
Die Mutation liege zudem in einer tiefen Furche des Spike-Proteins, die von einer Zuckeranlagerung auch noch verdeckt werde. Die Antikörper passen also nach wie vor auf die mutierte Covid-Form.
Referenz: “Experimental and in silico evidence suggests vaccines are unlikely to be affected by D614G mutation in SARS-CoV-2 spike protein” by Alexander J. McAuley, Michael J. Kuiper, Peter A. Durr, Matthew P. Bruce, Jennifer Barr, Shawn Todd, Gough G. Au, Kim Blasdell, Mary Tachedjian, Sue Lowther, Glenn A. Marsh, Sarah Edwards, Timothy Poole, Rachel Layton, Sarah-Jane Riddell, Trevor W. Drew, Julian D. Druce, Trevor R. F. Smith, Kate E. Broderick and S. S. Vasan, 8 October 2020, npj Vaccines.
Mehr dazu: Nature
Kommentare