Wie sich eine Corona-Infektion auf die Schilddrüse auswirken kann

Wie sich eine Corona-Infektion auf die Schilddrüse auswirken kann
Laut Wissenschaftern der Mailänder Universität besteht ein direkter Zusammenhang zwischen einer Covid-Erkrankung und Schilddrüsenfehlfunktionen.

Selbst ein Jahr nach einer überstandenen Covid-Erkrankung sind die Auswirkungen des Virus auf die Schilddrüse noch messbar. Laut einer neuen Studie beeinträchtigt ein schwerer Verlauf die Schilddrüsenfunktion durch eine Vielzahl von Mechanismen. In der an der Mailänder Universität durchgeführten Studie wurden Patienten und Patientinnen mit Schilddrüsenfehlfunktion im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion ein Jahr lang beobachtet, um diese Schilddrüsenbeteiligung besser zu charakterisieren und ihre Entwicklung im Laufe der Zeit zu verfolgen.

Verminderte Jod-Aufnahme und Vergrößerung

Bei mittelschwerem bis schwerem Verlauf spielt die Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis) eine wichtige Rolle bei der Schilddrüsenfunktionsstörung, zusätzlich zu anderen bekannten Mechanismen. Das Hormonungleichgewicht ist in der Regel leicht, nimmt aber in schweren Fällen von Covid-19 zu. Die Schilddrüsenfunktion ist entscheidend für den Stoffwechsel, das Wachstum und die Entwicklung des menschlichen Körpers. Durch die kontinuierliche Abgabe von Schilddrüsenhormonen in den Blutkreislauf, hilft sie bei der Regulierung zahlreicher Körperfunktionen.

In bestimmten Situationen, in denen der Körper mehr Energie benötigt, bildet die Schilddrüse zusätzliche Hormone. Dazu gehören unter anderem eine Schwangerschaft oder eine Wachstumsphase. In der Studie wurden mehr als 100 Patienten und Patientinnen untersucht, die mit einer schweren Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert wurden, und ihr schilddrüsenstimulierendes Hormon (TSH) und andere Indikatoren analysiert.

Die gute Nachricht: Sowohl die Schilddrüsenfunktion als auch die Entzündungsparameter normalisierten sich in fast allen Fällen kurz nach dem Ende der Erkrankung. Die Schilddrüsen-Aufnahme von Technetoum und Jod jedoch war zuvor bei vier bis sechs Personen nach neun Monaten immer noch vermindert. Bei einigen Studienteilnehmern - und teilnehmerinnen zeigten sich im Ultraschall nach der Erkrankung vergrößerte Bereiche der Schilddrüse.

"Es besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Schilddrüsenfehlfunktionen und einer Covid-19-Erkrankung", so Iliaria Muller von der Mailänder Universität. "Da wir wissen, dass Schilddrüsenhormone mit dem Schweregrad der Erkrankung korrelieren, ist wichtig, dass diese Tatsache künftig berücksichtigt wird."

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