Warum Österreich die 7-Tages-Inzidenz beibehält

Warum Österreich die 7-Tages-Inzidenz beibehält
Ihre Rolle in Österreich war in den vergangenen Monaten schon geringer als in Deutschland, wo sie jetzt abgeschafft werden soll.

Die deutsche Bundesregierung ist sich laut der Nachrichtenagentur Reuters einig, die Infektionsinzidenzwerte abzuschaffen - der KURIER berichtete.

„In Österreich hat die reine 7-Tage-Inzidenz bereits in den vergangenen Monaten eine geringere Rolle als in Deutschland gespielt“, hieß es auf KURIER-Anfrage aus dem Gesundheitsministerium. „Einerseits wird in Österreich schon seit September 2020 die sogenannte risikoadjustierte 7-Tages-Inzidenz (also ihre konkrete Auswirkung z. B. auf die Spitalsbelegung, Anm.) zur wöchentlichen Risikoeinstufung durch die Corona-Kommission verwendet. Andererseits werden die Maßnahmen unter anderem auch anhand der Hospitalisierungszahlen gesetzt.“

Als wichtiger Parameter, um bereits möglichst früh Entwicklungen bei den Infektionen erkennen zu können, werde die 7-Tages-Inzidenz in Österreich aber weiterhin dienen, heißt es im Gesundheitsministerium.

Auch in Deutschland soll künftig die Belastung des Gesundheitssystems der neue wesentliche Indikator sein, also das Ausmaß der Hospitalisierungen auf Normal- und Intensivstationen.

Die Zahlenwerte bei den Sieben-Tage-Inzidenzen wie 35, 50 oder 100, die bisher über Einschränkungen des öffentlichen Lebens bestimmten, sollen ganz wegfallen. Die Regierung wolle den Fraktionen eine Formulierungshilfe für die Änderung des Infektionsschutzgesetzes vorlegen, sagten Insider. Damit ändert die deutsche Regierung ihre Corona-Politik der letzten Monate grundlegend.

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