Er betont im Interview mit dem deutschen Magazin Spiegel, dass sich Fahrradfahrer und E-Biker unterscheiden (abgesehen davon, dass beide auf einem Rad sitzen): "Sie unterscheiden sich in Alter und Erkrankungen." 35 Prozent der E-Biker nutzen das unterstützte Rad, weil sie etwa an Herz-Kreislauf-Schäden, Bluthochdruck, Diabetes oder Gelenksschäden leiden.
Fast 1.800 Radler begleitet
Das Team wertete Daten von insgesamt 1.250 E-Bikern und 629 Fahrradfahrern über zwölf Monate hinweg aus. Im Schnitt saßen sie das ganze Jahr 135 Minuten pro Woche am Rad. Die Forschenden kamen zu dem "eindeutigen Ergebnis", dass E-Biken sehr wohl Sport sei. "Die durchschnittliche Herzfrequenz der E-Biker lag während ihrer Fahrten gerade einmal fünf Schläge unter der Herzfrequenz der Radfahrer."
Auch wenn sie die elektrische Unterstützung natürlich nutzten, waren die Studienteilnehmer je nach Trainingszustand mit 60 bis 80 Prozent ihrer maximalen Herzfrequenz unterwegs. Das wirke sich positiv auf das Herz-Kreislauf-Verhältnis aus, sagt Tegtbur.
Konkret: Wer jeden Tag zwölf bis 15 Kilometer mit dem E-Bike fahre, reduziere die Gefahr für einen Herzinfarkt um ganze 40 Prozent.
Metabolische Risiken
Die Forscher gelangten noch zu anderen positiven Erkenntnissen: Das Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck sowie Zucker- und Fettwechselstörungen sinkt durchs E-Biken um rund 50 Prozent, das Krebsrisiko um 30 Prozent.
Je länger, desto besser
Damit nicht genug: Auch die Dauer hat positive Auswirkungen auf den Organismus. Je länger man fährt, desto desto stärker werden zum Beispiel chronische Entzündungen reduziert. Diese anti-entzündlichen und zellschützenden Eigenschaften sind zwar generell vom Radfahren bekannt. Für E-Bikes wurden sie aber noch nicht detailliert untersucht.
Wer ausdauernd in die Pedale tritt, fühlt sich vermutlich auch glücklicher. Auch das ist ein Effekt des E-Bikens: Je länger man radelt, desto mehr vom Glückshormon Serotonin wird ausgechüttet.
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