Warum auch Väter fürs Stillen unverzichtbar sind

Väter spielen nach der Geburt eine Schlüsselrolle bei der Versorgung des Babys.
Eine neue US-Studie belegt: Die Ernährung des Babys an der Brust ist auch Männersache.

Kaum eine Debatte wird in Elternkreisen so emotional geführt, wie jene übers Stillen. Neben Frauen, die sich aus persönlichen Gründen bewusst dagegen entscheiden, gibt es viele Mütter, die nach der Geburt ihres Babys mit Stillproblemen – wunden Brustwarzen, Schmerzen beim Anlegen, Milchstau, etc. – kämpfen.

Väter spielen nach Geburt Schlüsselrolle

Wie wichtig in dieser vulnerablen Phase die Unterstützung der Väter ist, untermauert nun eine neue Studie. US-Forschende der Northwestern University und des Ann & Robert H. Lurie Children’s Hospital of Chicago befragten 250 Papas zu ihrer Einstellung zum Stillen.

Es zeigte sich: Von den Vätern, die das Stillen unterstützten, berichteten 95 Prozent, dass ihre Partnerinnen nach der Entbindung mit dem Stillen begonnen hatten. 78 Prozent gaben auch acht Wochen später noch an, dass ihr Baby erfolgreich gestillt wird. Bei Vätern, denen das Stillen mehr oder weniger egal war oder die sogar negativ eingestellt waren, standen die Chancen für eine erfolgreiche Stillbeziehung deutlich schlechter. Nur 33 Prozent der Mamas ohne väterliche Unterstützung stillten ihr Baby acht Wochen nach der Geburt noch.

"Unsere Ergebnisse unterstreichen, dass frischgebackene Väter eine wichtige Zielgruppe für die Förderung des Stillens und des sicheren Schlafs von Säuglingen sind", wird Hauptautor der Studie, Kinderarzt John James Parker, in einer Aussendung zur Studie zitiert. "Viele Familien profitieren nicht von den gesundheitlichen Vorteilen des Stillens, weil sie nicht die nötige Unterstützung erhalten, um erfolgreich zu stillen", resümiert Parker. Väter müssten daher direkt in Stillgespräche einbezogen werden. Vom Fachpersonal fordert Parker die wichtige Rolle, die Väter für den Stillerfolg spielen, stärker zu betonen.

Babyschlaf gehört in informierte Hände

Stichwort Schlaf: Auch bei der Einschlafbegleitung übernehmen viele Väter eine aktive Rolle. Hier besteht den Wissenschafterinnen und Wissenschaftern zufolge aber noch Aufholbedarf in puncto Sicherheitswissen: Die Befragung ergab nämlich, dass 99 Prozent der Väter ihr Kind schlafen legen. Allerdings achten dabei nur 16 Prozent auf alle Empfehlungen American Academy of Pediatrics für sicheren Babyschlaf: Rückenlage, geeignete Schlafunterlage und Vermeidung von weicher Bettwäsche und Stofftieren. Fast ein Drittel der befragten Väter vernachlässigte zumindest eine wichtige Komponente.

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