UN-Generalsekretär: Erst Anfang der psychischen Folgen sichtbar

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres.
Erklärung zum Welttag der mentalen Gesundheit am Samstag.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hat am Freitag betont, dass nun die Folgen der Coronavirus-Pandemie auf das psychische Wohlbefinden der Menschen sichtbar werden. Dies sei jedoch "erst der Anfang", wurde er in einer Aussendung der Vereinten Nationen in Wien zitiert. "Viele Gruppen, darunter ältere Menschen, Frauen, Kinder und Menschen mit bestehenden psychischen Erkrankungen, sind mittel- und langfristig einem erheblichen Gesundheitsrisiko ausgesetzt", betonte Guterres.

"Zu wenige Menschen haben Zugang zu hochwertigen psychiatrischen Diensten. In Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen erhalten mehr als 75 Prozent der Menschen mit psychischen Erkrankungen überhaupt keine Behandlung", sagte er. "Insgesamt geben die Regierungen im Durchschnitt weniger als zwei Prozent ihres Gesundheitsbudgets für die psychische Gesundheit aus. Das kann so nicht weitergehen", kritisierte Guterres in einer Erklärung zum Welttag für psychische Gesundheit am Samstag (10. Oktober).

Weltweit leben laut UNO fast eine Milliarde Menschen mit einer psychischen Störung. Alle 40 Sekunden stirbt jemand durch Suizid. All dies galt laut Guterres bereits vor Ausbruch der Pandemie. "Wir müssen jetzt zusammenarbeiten, um allen, die sie benötigen, eine qualitativ hochwertige psychiatrische Versorgung zur Verfügung zu stellen, damit wir uns schneller von der Covid-19-Krise erholen können", forderte der UNO-Generalsekretär.

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