Tuberkulose: Innerhalb der EU meiste Todesfälle in Rumänien
Die gute Nachricht zuerst: Die Zahl der Tuberkuloseerkrankungen ist in Österreich rückläufig. Im Jahr 2017 ist sie um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, wie die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie mitteilte.
Weltweit erkranken allerdings nach wie vor mehr als zehn Millionen Menschen jährlich an der gefährlichen Infektionskrankheit, mehr als 1,5 Millionen sterben daran. Männer sind weitaus häufiger betroffen als Frauen.
Innerhalb der EU starben im Jahr 2015, aus dem nun Zahlen veröffentlicht wurden, insgesamt 4.424 an Tuberkulose, zwei Drittel davon waren Männer.
Die meisten Tuberkulose-Todesfälle wurden innerhalb der EU im Jahr 2015 mit 1058 aufgezeichnet. Darauf folgen Polen (545), Frankreich (436), Italien (332) und Großbritannien (329). Schlusslicht war laut Eurostat-Daten Luxemburg mit einem TBC-Toten. Malta und Zypern kamen auf je zwei. Österreich lag mit 66 Todesfällen durch die gefährlichste Infektionserkrankung im unteren Bereich.
Über die Luft übertragen
Bezogen auf die Bevölkerung verzeichnete Litauen mit 63,1 TBC-Toten die höchste Rate pro Million Einwohner, vor Rumänien (54,4), Lettland (47) und Portugal (18,7). Positive Schlusslichter sind hier Schweden und die Niederlande (je 2,4 Todesfälle auf eine Million), sowie Dänemark und Luxemburg (je 3,0).
Tuberkulose wird durch eingeatmete Bakterien verursacht, das sogenannte Mykobakterium tuberculosis. Die Krankheit wird über die Luft übertragen, wenn Erkrankte die Bakterien etwa beim Husten ausstoßen. Sie kann sich ausgehend von der Lunge im Körper ausbreiten und zu lebensbedrohlichen Entzündungen, etwa der Hirnhaut führen. Die tuberkulöse Hirnhautentzündung bleibt zunächst oft unbemerkt, kann aber lebensbedrohlich werden. Die Bakterien befallen neben der Lunge auch das Lungenfell, die Knochen, den Darm, die Harnwege und die Haut. Das körpereigene Immunsystem kann die Erkrankung zwar stoppen – sind die Abwehrkräfte aber geschwächt, kann die Tuberkulose auch lange Zeit nach der Infektion aktiv werden.
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