Tiercoach: So unterstützen Sie Hund und Katze bei der Fellpflege
Sibirische Huskys und Samojeden können sich besonders gut vor Kälte schützen, eine isolierende Unterwolle hält sie warm. Auch Neufundländer und Golden Retriever trotzen den niedrigen Temperaturen mit dichtem Fell.
Unter den Rassekatzen entwickeln vor allem Main Coon, Britisch Kurzhaar und Norwegische Waldkatze einen dicken Pelz für den Winter.
„Das Fell wechselt am auffälligsten im Herbst und im Frühling. Hormone, Temperatur und Tageslichtlänge beeinflussen den Vorgang“, sagt Zoodoc Katharina Reitl.
Doch Haare fallen auch unabhängig von der Saison aus, um wieder nachzuwachsen. Der KURIER-Tiercoach erklärt, welche Vierbeiner Unterstützung bei der Pflege brauchen und wie das Bürsten möglichst stressfrei gelingt.
„Das Fell muss aus Gründen der Hygiene gepflegt werden. Gerade die Unterwolle muss regelmäßig entfernt werden“, sagt Reitl. Katzen zupfen lose Haare mit der rauen Zunge aus.
Bürsten beugt bei Katzen einem Darmverschluss vor
Landen zu viele davon im Verdauungstrakt, kann das verfilzte Knäuel einen Darmverschluss verursachen. Langhaarrassen sind besonders gefährdet; so genannte Trichobezoare können bis zum Tod führen.
Bei Hunden soll das Bürsten vor allem dermatologischen Problemen vorbeugen. Kommt zu wenig Luft an die Haut, bilden sich Schuppen, die mit Juckreiz einhergehen. Heftiges Kratzen irritiert die Haut, Entzündungen können folgen. Gleichzeitig regt das Striegeln die gesunde Durchblutung an.
„Es ist sinnvoll, das Kämmen und Büsten von klein auf zu trainieren“, rät die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Welpen sollen die Fellpflege als angenehm empfinden und nicht mit Schmerzen in Verbindung bringen. Hilfsmittel sind je nach Felldichte und Alter zu wählen.
Jungtiere werden weichere Bürsten schätzen, bei Vierbeinern mit langen oder verfilzten Haaren braucht es mitunter eine Drahtbürste mit Metallhaken. Ein wohl dosierter Einsatz verhindert Verletzungen.
Fellpflege beginnt im Welpenalter
„Das Training sollte regelmäßig zu einem festgelegten Zeitpunkt und in Ruhe stattfinden“, betont Reitl. Stillhalten kann mit Streicheleinheiten oder mit Leckerlis belohnt werden.
Im Idealfall lernen Hund und Katze, sogar den Bauch zu präsentieren. Gelingt die Übung, hat das Training positive Nebeneffekte.
Zum einen behält der Halter den Zustand der Haut im Auge. Er entdeckt Parasitenbefall und bemerkt frühzeitig, wenn sich Knoten unter den Achseln bilden oder andere Krankheitsbilder auftreten.
Zum anderen erleichtert eine freiwillige Rückenlage dem Tierarzt die Untersuchung.
„Fellpflege ist nicht nur ein Benefit für die Gesundheit“, sagt der KURIER-Tiercoach: „Können Vierbeiner und Halter die Prozedur genießen, fördere diese Quality Time die Mensch-Tier-Beziehung.“ Zu jeder Jahreszeit.
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