Tiercoach: Parasiten müssen individuell behandelt werden

Landschildkröten werden oft zu nährstoffreich gefüttert.
Ob Schildkröte oder scheuer Streuner: Für jedes Tier gibt es die richtige Maßnahme.

Ob Katze oder Schildkröte – Parasitenbefall ist ein großes Thema. Leser haben Fragen dazu, KURIER-Tiercoach Katharina Reitl aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn antwortet.

Wie stellt man den Wurmbefall bei Schildkröten fest? Was kann man dagegen tun, auch vorbeugend?

Ein Wurmbefall kann mit einer parasitologischen Kotuntersuchung festgestellt werden. Proben können Sie direkt in ein veterinärmedizinisches Labor oder über jeden Tierarzt einschicken. Über das regelmäßige Absammeln des Kotes hinaus können Sie vorbeugend nichts tun. Für Maßnahmen müssen Sie wissen, ob und, wenn ja, mit welchen Parasiten Ihr Haustier befallen ist. Sollte Ihre Schildkröte Würmer haben, wird Ihr Tierarzt eine Behandlung je nach Haltungsform, Jahreszeit und Befinden des Tieres vorschlagen. Nach der Therapie können Sie auf eine noch konsequentere Hygiene achten bzw. auch das Gehege dekontaminieren, damit es zu keiner konstanten Reinfektion kommt.

Seit geraumer Zeit kommt eine sehr scheue Streunerkatze zu uns. Wir konnten Entwurmungsmittel ins Futter mischen, sodass sie momentan vermutlich keine Parasiten hat. Jedoch kratzt sie sich ständig heftig in den Ohren und schüttelt dabei den Kopf, als ob sie etwas loswerden wollte. Wir gehen davon aus, dass sie Milben hat. Was können wir tun? Die Katze lässt sich weder angreifen, geschweige denn einfangen.

Eigentlich sollte vor einer Behandlung die Erkrankung diagnostiziert werden. Bei einem Streuner ist das natürlich schwer bis gar nicht möglich. Wenn man es pragmatisch sieht, kann aber eine Parasitenbehandlung „Ihrer“ Katze nicht schaden. Die klassischen Medikamente gegen Milben müssen auf die Haut gespottet oder auch gespritzt werden. In Ihrem Fall kann man versuchen, es über das Futter zu geben – über einige Tage und nach einer Pause noch einmal, um die aus den Eiern geschlüpften neuen Milben zu erwischen. Ihr örtlicher Tierarzt berät Sie sicher gerne; eventuell erkundigen Sie sich beim örtlichen Tierschutz, da dieser meist gute Erfahrungen mit der Behandlung von Streuner hat. Der Nachteil ist, dass die Präparate zum Schlucken nicht so sicher sind wie ein Spot On-Präparat, da eine Unterdosierung zu einer unzureichenden Wirkung führt und eine Überdosierung zu Nebenwirkungen. Gerade bei Ohrmilben sollten die Ohren außerdem gereinigt werden. Zusätzliche bakterielle Entzündungen können schwere Leiden hervorrufen. Falls sich der Zustand des Vierbeiners verschlimmert oder die Ohren deutlich stinken oder Eiter absondern, sollte die Katze eingefangen werden. Es gibt Streuner, die plötzlich richtig zutraulich sind, sobald sie „endlich“ gefangen werden können.

Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen  zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at

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