Studie: Wie Nickerchen und Übergewicht zusammenhängen

Studie: Wie Nickerchen und Übergewicht zusammenhängen
Erholsam oder ungesund? Diesen Effekt haben allzu lange Nachmittagsschläfchen

Ein kleines Nickerchen, da sind sich wohl die meisten einig, ist etwas Wunderbares. Wenn es nur bei dem kleinen Nickerchen bleibt. Denn eine neue Studie der Universität von Murcia in Spanien hat nun einen Zusammenhang zwischen langen Schläfchen (mehr als 30 min) und einem höheren Gewicht nachgewiesen.

Dem Forschungsteam kam zugute, dass gerade in mediterranen spanischen Regionen das Konzept der Siesta kulturell eingebettet ist. Von den knapp 3.300 Befragten bekannten sich 35 Prozent zu regelmäßigen Siestas, 16 Prozent schliefen dabei länger als 30 Minuten. Verglichen mit den Nicht-Schläfern verzeichnete diese Gruppe bei Gewicht, Blutdruck, Nüchternblutzucker und Taillenumfang höhere Werte und unterlag einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Eine Rolle spielten hier auch Faktoren wie die nächtliche Schlafdauer, die Kalorienaufnahme beim Mittagessen, der Zigarettenkonsum und sogar, ob man sein Nickerchen im Sitzen im Fauteuil oder im Liegen auf Bett und Sofa verbrachte.

Kurz und knackig

Umgekehrt reduzieren kurze Schläfchen, sogenannte Powernaps, das Risiko für Herz-Kreislauf-Beschwerden und sorgen für einen niedrigeren Blutdruck. Dadurch dass Powernaps noch vor der Tiefschlafphase enden, reduzieren sie Trägheitsgefühle und verbessern Reaktionszeiten und Gedächtnisleistung. Jene, die wiederum in ihrer Siesta in tiefere Schlafphasen eintauchen, fühlen sich nach dem Aufwachen benommener als davor. Das gaben 19 Prozent der befragten Langschläfer an – im Vergleich zu nur acht Prozent der Powernapper.

Ob nun lange Nickerchen Übergewicht begünstigen, oder ob Übergewicht untertags eher müde macht und zum Ausruhen verleitet, lässt sich in der Studie nicht eindeutig feststellen, so die Wissenschafter. Weitere Studien seien nötig, um die Zusammenhänge weiter zu erforschen.

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