Studie: Masken verringern Infektionsrisiko um 45 Prozent
Ein Mund-Nasen-Schutz verringert das Corona-Infektionsrisiko einer Studie zufolge um fast die Hälfte - um durchschnittlich rund 45 Prozent. "Das sind 55 statt 100 Neuinfektionen", sagte der Mainzer Ökonom Klaus Wälde, einer der Autoren der in der Fachzeitschrift PNAS veröffentlichten Studie, der Deutschen Presse-Agentur. "Oder noch anschaulicher: Statt 20.000 Neuinfektionen am Tag hätten wir ohne Masken rund 38.000."
Sein Fazit: "Jeder sollte Masken tragen, um sich und andere vor Infektionen zu schützen." Wälde hatte mit drei anderen Wirtschaftswissenschaftern den Sonderweg Jena untersucht und mit Daten aus ähnlichen deutschen Städten verglichen. In der thüringischen Stadt wurden Schutzmasken - begleitet von einer Öffentlichkeitskampagne - bereits am 6. April eingeführt und damit rund drei Wochen früher als in den meisten anderen deutschen Kreisen und Städten. "Das war ein extremer Glücksfall, den man sich viel häufiger wünscht, um Infektionskanäle in der Wirklichkeit betrachten zu können", sagte Wälde.
Die Wissenschafter verglichen Jena mit Städten wie Trier, Darmstadt, Cloppenburg und Rostock. Dort waren Infektionsgeschehen, Bevölkerungsdichte, Durchschnittsalter, Seniorenanteil sowie die Ausstattung mit Ärzten und Apotheken ähnlich wie in Jena. "Wir haben geschaut, was in Jena und in den Vergleichsregionen drei Wochen nach der Einführung der Maskenpflicht passiert."
Um weitere Effekte auszuschließen, berücksichtigten die Wissenschafter andere Regelungen in Deutschland in dieser Zeit. "Es gab keine Änderungen von Verordnungen in Jena und Thüringen acht bis zwölf Tage vor und nach dem 6. April", sagte Wälde. "Damit war klar, dass wir den Effekt von Masken identifiziert haben. Nicht vollständig ausschließen können wir sonstige Verhaltensänderungen durch Signaleffekte." Ein solcher Signaleffekt wäre etwa, dass sich Menschen in Gegenwart von Masken generell vorsichtiger verhalten.
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