Studie: KI erkennt Parkinson-Patienten an ihrem Sprachmuster
Können Krankheiten anhand von Sprachmustern frühzeitig erkannt werden? Ein Forschungsteam der japanischen Nagoya University hat sich nun genau dieser Frage gewidmet. Mithilfe künstlicher Intelligenz untersuchten die Wissenschafterinnen und Wissenschafter die Sprache von Parkinson-Patienten, die im Verlauf ihrer Krankheit üblicherweise an verschiedenen Sprachproblemen leiden.
Tatsächlich ergab die Analyse der freien Konversationen Unterschiede: Die Parkinson-Patienten verwendeten vergleichsweise weniger Eigennamen und Füllwörter, dafür mehr Verben.
So wurden sie zum Beispiel gebeten, ihren Morgen zu beschreiben. Ein Parkinson-Patient sagte dann etwa: "Ich bin um 4.50 Uhr aufgewacht. Ich dachte, es ist etwas früh, aber ich bin aufgestanden. Ich ging auf die Toilette, wusch mich, zog mich an. Mein Mann machte Frühstück. Um 6.00 Uhr habe ich gefrühstückt. Dann habe ich Zähne geputzt und bin aus dem Haus gegangen." Ein gesunder Teilnehmer der Kontrollgruppe würde hingegen sagen: "Ja, also ich bin um 6.00 Uhr aufgestanden, habe mich angezogen und ja, mein Gesicht gewaschen. Dann habe ich die Katze und den Hund gefüttert. Meine Tochter hatte Frühstück vorbereitet, aber ich habe ihr gesagt, dass ich keinen Hunger habe und ich, ähh, habe dann Wasser getrunken."
Früherkennung
"Man sieht, dass die Gesamtlänge der Aussagen ähnlich ist", sagt Katsunori Yokoi, einer der Studienleiter. "Parkinson-Patienten sprechen aber in kürzeren Sätzen als jene in der Kontrollgruppe. Die Kontrollgruppe verwendete auch mehr Füllwörter, wie 'also' und 'ähm", um Sätze zu verbinden."
Vielversprechen an der Studie ist, dass sie an Patienten durchgeführt wurde, bei denen noch kein kognitiver Verfall zu bemerken war, die sich also in einem sehr frühen Stadium der Erkrankung befanden. Die Ergebnisse zeigen also, so die Studienautoren, dass die Sprachanalyse einen großen Beitrag zur Parkinson-Früherkennung leisten könnte.
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