Sputnik V: Mexiko will russischen Impfstoff in großer Studie prüfen

Designing of new vaccine against coronavirus at Nikolai Gamaleya National Research and Scientific Center of Epidemiology and Microbiology
Mexikos Präsident Lopez Obrador wolle das Präparat freiwillig testen, hieß es. Bisher gibt es keine veröffentlichten Daten zu der Vakzine.

Die mexikanische Regierung will die dritte und entscheidende Testphase des russischen Coronavirus-Impfstoffkandidaten "Sputnik V" mit zehntausenden Freiwilligen unterstützen. Dies schrieb der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard am Mittwoch (Ortszeit) auf Twitter.
 

Er habe bei Gesprächen mit dem russischen Botschafter das Interesse daran bekundet, groß angelegte Studien am Menschen durchzuführen, "um den Impfstoff so bald wie möglich in Mexiko zu haben". Der mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador erklärte sich zudem bereit, den neuen Coronavirus-Impfstoff freiwillig als Erster zu testen, falls er sich als wirksam erweise.

Klinische Erprobung am Menschen

Aktuell listet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über 160 Corona-Impfstoffprojekte, jedes umfasst Labortests, Tierversuche, die Erprobung am Menschen in drei Phasen, die Zulassung durch die zuständige Arzneimittelbehörde sowie die Eingliederung in nationale Impfprogramme.

Herzstück der Impfstoffentwicklung sind Tests an Zehntausenden Freiwilligen (Phase III), um die Verträglichkeit zu prüfen, problematische Nebenwirkungen auszuschließen und zu untersuchen, ob die Impfung unter realen Bedingungen funktioniert und den Menschen wirklich schützt. Das ist Experten zufolge in Russland, wo Sputnik V vergangene Woche als erster Corona-Impfstoff bereits zugelassen wurde, nicht passiert.

Mangelnde Transparenz

Obwohl wissenschaftliche Daten zum Wirkstoff noch fehlen oder nicht transparent veröffentlicht wurden, Experten skeptisch sind und sich auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zurückhaltend zeigt, haben auch andere Länder bereits Interesse an dem russischen Impfstoff bekundet.

Der brasilianische Staat Paraná kündigte an, ein Abkommen mit Russland zu schließen, um den Impfstoff selbst zu produzieren. Auch Israel teilte mit, grundsätzlich an Sputnik V interessiert zu sein. Es gebe bereits Beratungen über den neuen Impfstoff, teilte der israelische Gesundheitsminister mit.

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