Smartphones: Warum sich 2007 besonders viele wegen der Geräte verletzten

Die Ablenkung durchs Smartphone kann unschöne Folgen haben.
Forschern zufolge steht der Anstieg von Kopf- und Halsverletzungen unter anderem mit der Markteinführung des iPhones in Zusammenhang.

Dass der starre, gesenkte Blick aufs Smartphone-Display Verspannungen im Kopf-, Nacken- und Schulterbereich (auch als Handy-Nacken bekannt) begünstigt, ist nichts Neues.

Etliche Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass die Handynutzung im Straßenverkehr für Fußgänger lebensgefährlich sein kann. Ganz zu schweigen davon, dass das Unfallrisiko erheblich ansteigt, wenn man als Autolenker mit dem Handy hantiert.

Eine neue US-Studie thematisiert nun einen interessanten Nebenaspekt: Demnach nehmen Kopf- und Nackenverletzungen beim Autofahren oder Gehen in Verbindung mit dem Handy schon seit 1998 zu. Deren gehäuftes Auftreten korrelierte in der Vergangenheit unter anderem mit der Einführung des iPhones, wie die Untersuchungen der Rutgers New Jersey Medical School ergab.

Anstieg und Ausschläge

Für die Erhebung, die nun im Fachblatt JAMA Otolaryngology-Head & Neck Surgery veröffentlicht wurde, arbeiteten die Forscher über 2.500 Akten von Patienten auf, die mit Kopf- und Nackenverletzungen zwischen 1998 und 2017 in die Notaufnahme des medizinischen Zentrums in Newark eingeliefert wurden. Bei den betroffenen Patienten standen die Verletzungen stets im Zusammenhang mit ihrer Smartphone-Nutzung.

Die Experten um den Chirurgen Boris Paskhover stellten eine stetige Zunahme der Verletzungen im Untersuchungszeitraum fest, zusammen mit deutliche Ausschlägen. Diese standen unter anderem mit der Markteinführung des ersten iPhones im Jahr 2007 und dem Aufkommen von Pokémon Go im Jahr 2016 in Zusammenhang. Pokémon Go ist ein Augmented-Reality-Spiel, bei dem die Spieler animierte Charaktere auf ihren Handys an realen Orten verfolgen müssen.

Schnitte, Prellungen, Abschürfungen

Zu den Verletzungen gehörten Schnitte, Prellungen, Schürfwunden und innere Verletzungen, insbesondere im Bereich der Augen und Nase. Mehr als 41 Prozent der Verletzungen traten zu Hause auf, betrafen Minderjährige und bedurften meist nur geringfügiger Behandlung.

Es zeigte sich auch: Kinder unter 13 Jahren hatten ein wesentlich höheres Risiko, sich auf diese Art und Weise zu verletzen. Beispielsweise, weil ein Handy-Akku explodierte oder Eltern versehentlich das Handy auf ein Kind fallen ließen.

"Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Aufklärung über die Risiken der Handynutzung und abgelenkten Verhaltens erforderlich ist", sagt Studienautor Paskhover über die Erkenntnisse.

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