Schlaflos durch die Covid-Impfung? Das hat eine aktuelle Studie ergeben

Eine Frau liegt im Bett und ist wach.
Wie beeinflussen sich Schlafqualität, psychische Verfassung und Impfantwort gegenseitig? Eine aktuelle Studie gibt Antworten.

Um die Corona-Impfung ranken sich viele Fragen und Sorgen. Beruhigende Antworten liefert eine Studie, die unter dem Titel „The relationship between mental health, sleep quality and the immunogenicity of COVID-19 vaccinations“ im Journal of Sleep Research erschienen ist.

Die bislang weltweit größte Studie zum wechselseitigen Einfluss von Schlaf, Psyche und Impfantwort wurde in einer internationalen Kooperation von Universitätsklinikum Würzburg, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, der Universität Bern und der University of Oxford durchgeführt.

Hierfür wurden Daten einer Kohorte von mehr als 1.000 Mitarbeitenden des Gesundheitswesens aus der CoVacSer-Studie analysiert, die von September 2021 bis Dezember 2022 erhoben wurden. 

Einfluss psychischer Erkrankungen auf Antikörpertiter?

In der neuesten Publikation wurde zunächst untersucht, ob das Vorliegen einer psychischen Erkrankung die Impfantwort beeinflussen kann.

„Zum Untersuchungszeitpunkt vor den Booster-Impfungen fanden wir leicht reduzierte Antikörpertiter bei Studienteilnehmern mit psychischen Erkrankungen, was jedoch auf indirekte Faktoren wie das etwas höhere Lebensalter in der Untergruppe psychisch Erkrankter zurückzuführen war. Wir konnten keinen signifikanten Unterschied der Titer nach den ‚Booster-Impfungen‘, der dritten sowie vierten COVID-19-Impfung, im Vergleich von Studienteilnehmerinnen mit und ohne psychiatrische Erkrankung feststellen“, erläutert Medizinstudentin Julia Reusch.

Zusammenhang Schlafqualität und Impfantwort

Ferner ging es um die Frage, ob die Schlafqualität die Impfantwort beeinflussen oder die Impfung die Schlafqualität mittel- und langfristig verschlechtern kann. „Unsere Daten zeigen keinen Einfluss der Schlafqualität auf die Antikörperlevel nach der COVID-19-Impfungen. Zudem fanden wir keine Veränderung der Schlafqualität über drei Monate nach der dritten und zwei Wochen nach der vierten COVID-19-Impfung“, berichtet Juliane Mees aus dem Studienteam.

Diese Ergebnisse sind dem Schlafforscher Lukas Krone zufolge beruhigende Nachrichten für Patientinnen und Patienten mit Schlafstörungen, welche sich häufig darüber sorgen, ob ihre Schlafprobleme die Impfantwort abschwächen oder eine COVID-19 Impfung ihre Schlafprobleme verschlechtern könnten.

Ergebnis

Isabell Wagenhäuser, Erstautorin der Studie, fasst zusammen: „Unsere Daten deuten darauf hin, dass weder die psychische Gesundheit noch die Schlafqualität einen relevanten Einfluss auf die Immunogenität von COVID-19-Impfungen haben. Wir fanden auch keine Hinweise darauf, dass COVID-19 Impfungen die Schlafqualität verschlechtern oder gar insomnische Beschwerden auslösen könnten.“

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