Wie viele Stunden Schlaf Mütter durch Babys wirklich verlieren

Vor allem in den ersten Wochen schlafen Mütter deutlich weniger als in der Schwangerschaft.
- Studie zeigt, dass Erstgebärende in der ersten Woche nach der Geburt im Schnitt nur 4,4 Stunden pro Tag schlafen.
- Der Verlust an ununterbrochenem Schlaf stellt eine größere Herausforderung dar als der Schlafmangel selbst.
- Schlafunterbrechungen werden als möglicher Risikofaktor für postpartale Depressionen hervorgehoben.
Nahezu alle Mütter leiden nach der Geburt eines Babys unter Schlafmangel. Insbesondere in den ersten Wochen schlafen sie deutlich weniger als in der Schwangerschaft und davor. US-Forschende haben nun in Zahlen gemessen, wie sehr sich die Schlafdauer bei Erstgebärenden in den ersten Wochen nach der Entbindung verändert.
41 Frauen zwischen 26 und 43 Jahren, die zum ersten Mal Mütter wurden, trugen über den Zeitraum eines Jahres persönliche Fitbit-Geräte, die ihren Schlaf erfassten. Ihre Schlafdaten wurden mithilfe persönlicher Fitbit-Geräte erfasst – über den Zeitraum eines Jahres vor der Geburt bis zum Ende des ersten Jahres nach der Geburt.
Die Ergebnisse
- Die Daten verdeutlichen, dass Mütter in der ersten Woche nach der Geburt im Durchschnitt nur 4,4 Stunden pro Tag schliefen – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 7,8 Stunden, die sie noch vor der Schwangerschaft im Schnitt schliefen.
- Auch die längste ununterbrochene Schlafphase sank deutlich, von 5,6 Stunden auf lediglich 2,2 Stunden.
- Bemerkenswert ist zudem, dass 31,7 % der Teilnehmerinnen in der ersten Woche nach der Geburt über 24 Stunden hinweg keinen Schlaf fanden.
- In den Wochen 2 bis 7 erhöhte sich die tägliche Schlafdauer auf durchschnittlich 6,7 Stunden.
- In den Wochen 8 bis 13 schliefen die Frauen im Schnitt 7,3 Stunden. Trotzdem blieb der längste ununterbrochene Schlafabschnitt mit 3,2 Stunden (Wochen 2–7) bzw. 4,1 Stunden (Wochen 8–13) weiter unter dem ursprünglichen Niveau.
Diese Beobachtungen deuten darauf hin, dass trotz einer allmählichen Normalisierung der Gesamtschlafdauer, die Schlafunterbrechungen für junge Mütter ein anhaltendes Problem darstellen.
Schlafstruktur wird deutlich verändert
„Der signifikante Verlust an ununterbrochenem Schlaf in der Zeit nach der Geburt war das dramatischste Ergebnis“, erklärt Teresa Lillis, Hauptautorin der Studie, promovierte klinische Psychologin und außerordentliche Professorin am Rush University Medical Center in Chicago. „Während Mütter nach der ersten Woche nach der Geburt in der Regel wieder ihre nächtliche Schlafdauer wie vor der Schwangerschaft erreichten, blieb ihre Schlafstruktur stark verändert. Diese Ergebnisse verändern unser Verständnis des Schlafs nach der Geburt grundlegend; nicht der Schlafmangel, sondern der Mangel an ununterbrochenem Schlaf stellt die größte Herausforderung für junge Mütter dar.“
Lillis wies darauf hin, dass die Resultate auch erklären könnten, weshalb sich viele Mütter weiterhin erschöpft fühlen – selbst wenn sie die empfohlenen sieben oder mehr Stunden pro Nacht schlafen. Schlafunterbrechungen werden in der Studie außerdem als möglicher Risikofaktor für postpartale Depressionen und andere gesundheitliche Probleme nach der Geburt hervorgehoben.
„Unsere Ergebnisse bestätigen die Erschöpfungserfahrung junger Mütter und bieten neue Ansatzpunkte für schlafbezogene Interventionen“, so Lillis. „Anstatt Mütter einfach zu ermutigen, ‚mit dem Baby zu schlafen‘, zeigen unsere Ergebnisse, dass Mütter am meisten von Strategien profitieren, die ungestörten Schlaf ermöglichen.“
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