Bakterielle Infektion: Salmonellen-Impfstoff könnte in greifbare Nähe rücken

Die Salmonellen-Ansteckung erfolgt durch die Aufnahme kontaminierter Lebensmittel, in erster Linie Eier.
Zusammenfassung
- Forschende in den USA entwickeln einen nasalen Impfstoff gegen enteritische Salmonellosen und erzielen vielversprechende Ergebnisse.
- Der Impfstoff nutzt extrazelluläre Vesikel für den Proteintransport, was ein geringeres Nebenwirkungsprofil als Lebendimpfstoffe bietet.
- Salmonellen-Infektionen sind häufig durch kontaminierte Lebensmittel verursacht und können insbesondere für Risikogruppen gefährlich sein.
Eine Salmonellen-Infektion ist eine unangenehme Angelegenheit: Übliche Symptome sind Fieber, Durchfall und Bauchkrämpfe. In der Regel verläuft eine Salmonellose glimpflich, die Beschwerden bilden sich von selbst zurück.
Für Risikogruppen kann eine Ansteckung mit dem Bakterium gefährlich werden: Im Jahr 2023 wurden in Österreich 21 durch Salmonellen verursachte lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche gemeldet. 141 Personen waren betroffen, 32 mussten im Krankenhaus behandelt werden. Es gab einen Todesfall.
Eine Salmonellen-Impfung ist aktuell nicht verfügbar. Die Impfung gegen Typhus wirkt ausschließlich gegen eine Ansteckung mit dem Erreger Salmonella typhi. US-Mikrobiologen der University of Florida sind einer Schutzimpfung gegen enteritische Salmonellosen nun einen entscheidenden Schritt nähergekommen, wie sie im Fachblatt Infection and Immunity berichten.
Nasen-Impfstoff an Mäusen getestet
In einer Untersuchung wurde ein nasaler Salmonellen-Impfstoff an Mäusen getestet. Während in einer früheren Studie mit im Labor gewonnenen Salmonellenstämmen gearbeitet wurde, verwendeten die Forschenden um Mariola Ferraro dieses Mal Salmonellenbakterien aus der lokalen Umwelt – dem Abwassersystem von Gainesville, Florida, um die Wirksamkeit des Präparates zu testen.
Für den Impfstoff selbst verwendete man sogenannte extrazelluläre Vesikel, Partikel, die Informationen von einer Zelle zur anderen transportieren können. Das Team um Ferraro nutzte sie für den Transport von Proteinen der Salmonellenerreger. Das Nebenwirkungsprofil sei damit geringer als bei einem Lebendimpfstoff.
Die Mäuse bildeten potente Antikörper und damit einen Abwehrmechanismus gegen die Bakterien. In Summe habe man belegen können, dass der Impfstoff eine Immunreaktion gegen reale Infektionen auslöst. Relevant seien die Fortschritte auch deshalb, weil immer mehr Erreger der Salmonellose zunehmend unempfindlich gegenüber Antibiotika werden.
Inkubationszeit
Von der Ansteckung bis zum Ausbruch einer Salmonellen-Erkrankung vergehen in der Regel zwölf bis 36 Stunden.
Symptome
Übelkeit, Durchfall, Fieber, Erbrechen, Kreislaufbeschwerden und Bauchkrämpfe sind Anzeichen für eine Erkrankung.
Behandlung
Meistens werden nur die Symptome behandelt, bis die Erkrankung von alleine ausheilt. Antibiotika verlängern nämlich die Bakterienausscheidung.
Ansteckung durch Verzehr kontaminierter Lebensmittel
Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit war die Salmonellose mit 65.208 Fällen im Jahr 2022 die am zweithäufigsten gemeldete Zoonose. Bakterien der Gattung Salmonella sind üblicherweise in den Eingeweiden gesunder Vögel und Säugetiere zu finden. Der Mensch kann sich durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel, meist Eier und Schweinefleisch, seltener Geflügelfleisch, anstecken.
Die Therapie einer Infektion richtet sich nach Verlauf und Schweregrad. Wichtig ist, den Flüssigkeits- und Salzverlust auszugleichen. Daher sollte man viel trinken. Bei schweren Verläufen kommen Antibiotika zum Einsatz. Um Komplikationen zu vermeiden, können sie bei Risikogruppen – Babys, älteren Menschen oder Personen mit Immunschwäche – auch bei einem leichten Verlauf gegeben werden.
Verbraucherinnen und Verbraucher können das Erkrankungsrisiko durch potenziell kontaminierte Lebensmittel senken, indem sie auf eine gute Handhygiene achten, und bestimmte Regeln für den Umgang mit Lebensmitteln befolgen. Etwa das sofortige Kühlstellen von Lebensmitteln, regelmäßiges Händewaschen und Reinigen von Arbeitsflächen, Schneidbrettern und anderen Küchenutensilien, das Getrennthalten von rohem Fleisch und anderen Lebensmitteln sowie ausreichendes Durchgaren von Lebensmitteln.
Kommentare