Darüber hinaus kann es zu einer Gesichtslähmung kommen, die entweder vorübergeht oder dauerhaft bestehen bleibt. Begleitet wird Herpes zoster oticus von Schwindel, der Tage bis Wochen anhalten kann. Nicht zuletzt kommt es bei manchen Patienten zu einem Hörverlust. In seltenen Fällen verursachen die Viren zusätzlich Kopfschmerzen, Verwirrtheit und Nackensteife. Manchmal können noch andere Hirnnerven betroffen sein.
Schlimmer Zustand
Justin Bieber berichtete in seiner Instagram-Story: "Ich kann es gar nicht glauben, dass ich das sage. Ich habe alles getan, um gesund zu werden, aber meine Krankheit wird immer schlimmer." Zunächst hatte der Grammy-Preisträger den Grund seiner Konzertabsagen nicht bekannt gegeben, nun nannte er sein Leiden beim Namen.
Diagnose und Therapie
In der Regel wird die Diagnose Ramsay-Hunt-Syndrom durch die Laboranalyse von Abstrichmaterial aus den Bläschen gewonnen. Zusätzlich kann eine MRT-Untersuchung das Ergebnis bestätigen. Bei der medikamentösen Behandlung kommen meist Virostatika zum Einsatz, die die Krankheitserreger im Körper bekämpfen, sowie Kortikosteroide, die vor allem entzündungshemmend wirken. Eventuell ist die Gabe von Antibiotika notwendig, um bakterielle Infektionen - häufig Begleiter bei Viruserkrankungen - zu verhindern. In extrem schweren Fällen kann ein chirurgischer Eingriff den Druck im Ohr reduzieren. Schmerzmittel helfen allen Patienten, die akute Phase zu überstehen.
Schonung
"Das ist eine ziemlich ernste Sache, wie ihr seht", wandte sich Bieber an seine Fans. Er müsse eine Pause einlegen und seinen Körper schonen. Wann der Pop-Star seine Tournee fortsetzen kann, ist derzeit nicht absehbar.
Fallbeispiel aus Deutschland
Die "Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie" berichtet auf ihrer Homepage von einem Fall aus dem Jahr 2019. Damals wurde das Ramsay-Hunt-Syndrom bei einem professionellen Sänger festgestellt. Der 54-Jährige stellte sich mit den typischen Symptomen in der HNO-Poliklinik der HNO-Klinik der Universitätsmedizin Mainz vor. Nach einem schweren Verlauf zeigte sich fünf Monate nach dem stationären Aufenthalt ein nahezu kompletter Rückgang der Beschwerden inklusive Verbesserung des Hörvermögens, sodass ein hauptberufliches Singen wieder möglich war.
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