Neues zum Lungenkrebs-Medikament: Besser als nur Chemotherapie

Alarmierende Prognose: Bis 2030 könnte sich die Zahl der Lungenkrebserkrankungen verdoppeln.
Es liegt eine aktuelle Studie von AstraZenecas neuer Immuntherapie "Durvalumab" vor.

Das neue Lungenkrebs-Medikament Imfinzi wird seit Kurzem auch im deutschsprachigen Raum unter dem Namen Durvalumab zur Behandlung eines fortgeschrittenen Lungenkrebses verwendet.

Es gehört zur Klasse von Immuntherapien, die die körpereigene Abwehr gegen den Krebs stärken können, indem sie Antikörper verwenden, die körperfremde Substanzen blockieren oder daran binden.

Patienten leben länger nach OP

Eine neue Untersuchung ergab nun, dass Lungenkrebs-Patienten, die vor und nach der Operation mit dem Wirkstoff behandelt wurden, signifikant länger ohne Fortschreiten oder Wiederauftreten der Krankheit lebten - im Vergleich zu Patienten, die davor und danach nur mit Chemotherapien behandelt wurden.

Vor der Operation (Tumor-Entfernung) wurde die Immuntherapie gemeinsam mit einer Chemotherapie verarbreicht, nach der Operation wurde mit Durvalumab statt einer Chemotherapie behandelt.

In der Studie erhielten 802 Patienten randomisiert eine Dosis von 1500 mg Durvalumab plus Chemotherapie oder Placebo plus Chemotherapie alle drei Wochen für vier Zyklen vor der Operation - gefolgt von Durvalumab oder Placebo alle vier Wochen (für bis zu 12 Zyklen) nach der Operation.

Gut vertragen

Das Medikament wurde gut vertragen und es gab keine neuen Sicherheitsbedenken vor und nach der Operation, so AstraZeneca über die aktuelle Studie.

Zuvor hatte das Medikament aber ein großes Ziel verfehlt. Es wurde ursprünglich als alleinige Therapieform im Spätstadium bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs getestet und hatte nicht besser abgeschnitten als die platinbasierte Chemotherapie.

In teilweiser Kombination mit Chemotherapien scheint nun aber ein Durchbruch gelungen.

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