Impfung gegen Krebs: Biontech startet mRNA-Studien in England

3D-Bild einer Krebszelle.
Vier bis sechs Wochen braucht der deutsche Konzern Biontech, um einen individualisierten Krebsimpfstoff herzustellen.

Der Mainzer Pharmakonzern Biontech hat einen wichtigen Schritt unternommen, um seine Krebsimpfungen auf mRNA-Basis auf den Markt bringen zu können. Die in Großbritannien vereinbarten klinischen Studien an tausenden Patienten sollen noch in diesem Jahr beginnen, berichtete der Spiegel am Sonntag. Dafür würden derzeit die Impfstoffkandidaten, Krebsarten und Standorte ausgewählt.

Mit den britischen Partnern wolle Biontech erreichen, dass das Verfahren schon bald Behandlungsalltag werde. "Wir glauben, dass dies in größerem Umfang für Patienten vor 2030 möglich sein wird", sagte Konzernchef Ugur Sahin dem Nachrichtenmagazin.

mRNA-Krebsimpfstoffe: Vielversprechende Hinweise auf Wirksamkeit

Die Technik sei weit vorangeschritten. "So haben wir 2014 drei bis sechs Monate gebraucht, um einen individualisierten Krebsimpfstoff herzustellen, aktuell sind wir bei vier bis sechs Wochen", erläuterte der Firmengründer. "Unser Ziel ist es, deutlich unter vier Wochen zu kommen."

Ebenso gebe es vielversprechende Hinweise auf Wirksamkeit, sagte Sahins Frau Özlem Türeci, Mitgründerin und Medizin-Vorstand von Biontech. Das Unternehmen erforsche derzeit mehrere mRNA-Krebsimpfstoffe. "Für einige dieser Kandidaten sehen wir Hinweise auf klinische Aktivität." Dies bedeute, dass das Immunsystem aktiviert werde, "sodass bei einem Teil der Patienten der Krebs sichtbar kleiner wird oder verschwindet und Rückfälle seltener auftreten".

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