Rund 50 Prozent der Proben entfallen laut Analysen auf BQ.1. Dazu kommt die Subvariante BA.2.75, mit rund 11 Prozent.
Die bisher hauptsächlich kursierende Variante BA.5., die als infektiöser als ihre Vorgänger gilt, macht laut Elling nur mehr 33 Prozent aus.
Symptome
Neben der hohen Übertragbarkeit zeichnen sich BQ.1 und BQ.1.1 auch durch besondere Symptome aus, die bei Infizierten auftreten können. Wie die französische Nachrichtenseite L'Independent berichtet, können unter anderem Herzrhythmusstörungen und Kopfschmerzen auf eine Infektion hinweisen. Zudem werden weitere Symptome wie Unwohlsein, grippeähnlicher Zustand, Muskelschmerzen, Husten, Niesen, Durchfall, Halsschmerzen und Atembeschwerden als Indiz für eine Infektion mit dem Virus genannt. Der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns tritt bei den neuen Varianten dagegen in den Hintergrund.
Neue Variante setzt sich durch
Dass sich damit einmal mehr eine neue Variante durchsetzt, ist für die Experten keine Überraschung. Auch in anderen Ländern hatte sich diese Entwicklung gezeigt: BQ.1 und BQ.1.1 waren auf dem Vormarsch, wobei diese (mit einer weiteren Variante) das schnellste Wachstum im Varianten-Monitoring laut Molekularbiologen Ulrich Elling zeigen.
Am 20. Oktober hatte die europäische Gesundheitsbehörde ECDC die Omikron-Linie BQ.1 als "Variant of Interest" (VOI) eingestuft: Wenn man sich den Coronavirus-Stammbaum vorstellt, dann handelt es sich bei BQ.1 um den Enkel von BA.5, bei BQ.1.1 um den Urenkel von BA.5, der sich wiederum aus BA.2 entwickelt hat.
Unterschiede im Spike-Protein
Im Vergleich zu BA.2 verfügt BA.1.1. über sechs Mutationen am Spike-Protein. Im Vergleich zu BA.5 dürfte die Variante einen Wachstumsvorteil von 50 bis 60 Prozent haben.
Auf der Grundlage von Modellrechnungen erwartet die europäische Gesundheitsbehörde ECDC, dass bis Mitte November/Anfang Dezember 2022 mehr als 50 Prozent der SARS-CoV-2-Infektionen auf BQ.1/BQ.1.1 zurückzuführen sein werden. Bis Anfang 2023 werden voraussichtlich mehr als 80 Prozent der Fälle auf BQ.1/BA.1.1 entfallen.
GECKO: Steigende Fallzahlen
Die sich weiter ausbreitende BQ.1.-Variante ist mit ein Grund für die derzeit steigenden Fallzahlen an Corona-Infizierten. Das wird auch über die Weihnachtsfeiertage so bleiben, betonte die GECKO, die als Prognose-Konsortium im Auftrag des Gesundheitsministeriums vor einigen Tagen einen neuen Prognose-Bericht vorlegte.
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