Netzhautverkalkung: Neue Therapie mit Tropfen in Sicht?

Der gelbe Fleck oder Makula lutae  bezeichnet den Punkt des  schärfsten Sehens im Inneren des Auges.  
Eine Studie gibt Hoffnung auf eine wirksame Behandlung gegen fortschreitenden Sehverlust bei altersbedingter Makuladegeneration.

Erblindung. Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD), auch bekannt unter Netzhautverkalkung, ist die häufigste Ursache für Sehverlust bei Menschen über 65 Jahren. Ausgelöst wird sie durch Stoffwechselstörungen in der Netzhaut, wobei es zu Veränderungen in der Makula, jene Stelle, die für scharfes Sehen verantwortlich ist, kommt.

Etwa 90 Prozent der Fälle betreffen die trockene AMD, die eigentlich zu einer milden Sehbeeinträchtigung führt. Dennoch entwickeln etwa 30 Prozent der Fälle innerhalb von zehn Jahren einen schweren Sehverlust, der mit der feuchten AMD einhergeht. Diese zweite Form führt zu raschem Sehverlust, ist aber besser behandelbar. Für die trockene AMD waren bisher nur zwei injizierbare Medikamente, mit eingeschränkter Wirksamkeit, zugelassen.

Bislang war die Herausforderung, Tropfen herzustellen, die in den hinteren Teil des Auges gelangen und dort ihre Wirkung entfalten. Nun hat ein Forschungsteam des Korean Institute of Science and Technology (KIST) einen Durchbruch erzielt: Sie entwickelten Augentropfen, die bei trockener AMD Wirkung versprechen.

Die Experten konzentrierte sich dabei auf den entzündlichen Signalweg der so genannten Toll-like-Rezeptoren (TLR), die eine Schlüsselrolle bei der Entstehung der AMD spielen. Sie entwickelten eine Bibliothek von über 190.000 Peptid-Wirkstoffkandidaten, die speziell an TLR-Signalproteine binden und diese in ihrer Funktion hemmen können. Das Ergebnis: In ersten Tests an Mäusen mit trockener AMD zeigte sich, dass die neuen Augentropfen den Netzhautzellen Schutz boten. Dadurch konnte eine deutliche Reduktion der Netzhautdegeneration erreicht werden, die fast mit der von gesunden Tieren vergleichbar war. Dies lässt hoffen, eine wirksame Alternative zu den bisherigen Injektionen bieten zu können, weitere Studien sind geplant.U. Krestel

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