Nasenspray gegen Migräne in den USA zugelassen: So wirkt die Arznei

Eine erschöpfte Frau liegt mit geschlossenen Augen im Bett.
Mit einem neuen Wirkansatz, der im Gehirnstoffwechsel ansetzt, könnte das Medikament von Pfizer Hilfe für Millionen Migräne-Patienten bieten.

Kopfschmerzen, die mit Medikamenten kaum in den Griff zu bekommen sind - darunter leiden viele. Behandelt werden sie oft mit Tabletten, die eingenommen werden müssen. Da jedoch viele Patienten unter Übelkeit und Brechreiz leiden, ist die Wirkung auch gut wirksamer Präparate oftmals eingeschränkt. Was das Leider der Patienten verlängert. Ein neuer Wirkansatz könnte nun zu besseren Ergebnissen führen. Durch die Einnahme als Nasenspray wird der Verdauungstrakt umgangen, auch die Wirkung kann schneller einsetzen.

Die US-Gesundheitsbehörde Food and Drug Administration (FDA) hat nun einen Nasenspray zugelassen, der in den USA ab Juli erhältlich sein soll. Kopfschmerz-Experten sind positiv eingestellt, da es sich um eine zusätzliche - bisher nicht am Markt verfügbare - Behandlungsoption bei Migräne handelt.

Symptome verringert

Das Medikament namens Zavegepant ist unter dem Namen Zavzpret erhältlich. Es wurde vom Pharmakonzern Pfizer entwickelt und soll laut einer in der renommierten Fachzeitschrift The Lancet Neurology veröffentlichten Studie Schmerzen und Symptome in relativ kurzer Zeit verbessern. Zudem wirkt es schnell. Jene der 1.200 Studienteilnehmer, die das Präparat erhalten hatten, berichteten, dass sie 30 Minuten bis zwei Stunden nach der Einnahme wieder ihren vorherigen Tätigkeiten nachgehen konnten. Auch treten Nebenwirkungen von Migräne-Medikamenten wie Müdigkeit oder   Eine Kontrollgruppe hatte ein Scheinmedikament ohne den Wirkstoff erhalten.

Peptid-Freisetzung verhindert

Bei Pfizer wird betont, dass es sich um das erste und einzige Nasenspray gegen Migräne handle, dessen Wirkmechanismus auf Veränderungen des Gehirnstoffwechsels bei Migräneattacken basiert. Verwendet wird ein Hemmer, der die Freisetzung eines bestimmten Peptids verhindert. Frühere Studien hatten gezeigt, dass während einer Attacke dieser Stoff in größeren Mengen vorhanden sei und Entzündungen und Scherzen auslöse. In der New York Times betonte die Neurologin Rashimi Halker Singh, die an der Mayo Clinic auf Migräne spezialisiert ist, die Bedeutung dieser Entdeckung. "Ich denke, dass diese Entdeckung wirklich bahnbrechend war und uns geholfen hat, besser zu verstehen, was passiert, wenn jemand einen Migräneanfall hat", sagte sie.

Dennoch sind weitere Studien notwendig, um die langfristige Sicherheit des Medikaments zu belegen. Denn in der aktuellen Studie hatten nicht alle Probanden eine Erleichterung ihrer Beschwerden festgestellt. Zudem traten mitunter Nebenwirkungen wie etwa eine Beeinträchtigung des Geschmackssinns auf.

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