Umweltbelastung durch Nanopartikel: Risiko für Babys im Mutterleib

Umweltbelastung durch Nanopartikel: Risiko für Babys im Mutterleib
Laut neuen Untersuchungen können sie die Ausschüttung von Botenstoffen in der Plazenta stören und so die Bildung von Blutgefäßen beeinträchtigen.

Nanopartikel - etwa von Kunststoffen oder Dieselruss (siehe Infobox) -sind ein Risiko für Babys im Mutterleib. Wie eine neue Studie von Schweizer Forschenden zeigt, können bestimmte davon die Bildung von Blutgefäßen beeinträchtigen. Dies, indem sie die Produktion einer Vielzahl von Botenstoffen in der Plazenta stören, wie die Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) am Donnerstag mitteilte.

Die Wissenschafterinnen und Wissenschafter um Tania Bürki erforschen, wie die Plazentaschranke mit Nanopartikeln zurechtkommt. Nanopartikel sind lediglich einige Millionstel Millimeter groß. Frühere Studie hatten gezeigt, dass die Plazenta einige der winzigen Teilchen durchlässt. Viele davon kann die Platzentaschranke demnach aber vom ungeborenen Baby fernhalten. Schäden am fötalen Gewebe seien aber teilweise trotzdem erkennbar gewesen, hieß es von der Empa. Sogar dann, wenn keine Partikel im Fötus nachgewiesen wurden.

Wie diese indirekten Schäden zustande kommen, zeigten sie nun in einer Studie im Fachmagazin Advanced Science. Dafür verwendeten sie voll funktionsfähige menschliche Plazenten, die nach geplanten Kaiserschnitten zur Verfügung gestellt wurden. Zum Gewebe dieser Plazenten gaben sie Nanopartikel wie Titandioxid oder Dieselruss.

In den Experimenten zeigte sich, dass Nanopartikel im Plazentagewebe die Produktion von Botenstoffen stört. Und diese Botenstoffe sind es, die folgenreiche Veränderungen der Embryonalentwicklung auslösen können wie eine geschädigte Blutgefäßbildung.

Die Entwicklung des Nervensystems, so zeigen erste weitere Ergebnisse, scheint hingegen nicht betroffen. Welche weiteren Störungen die Nanopartikel indirekt auslösen können, sollen nun kommende Analysen zeigen.

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