Moderna beantragt in der EU Zulassung einer Booster-Impfung

FILE PHOTO: FILE PHOTO: Walmart administers COVID-19 vaccines as part of Federal Retail Pharmacy Program in West Haven
Nur halbe Dosis im Vergleich zu den ersten beiden Impfungen. Biontech/Pfizer wollen in den kommenden Wochen in der EU einreichen.

Der US-amerikanische Impfstoffhersteller Moderna hat Freitag bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA eine bedingte Zulassung für eine Auffrischungsimpfung (dritte Dosis) ingereicht. Die Booster-Impfung rufe eine robuste Antikörperreaktion gegen die Delta-Variante hervor, teilt Moderna mit. Während die erste und zweite Dosis je 100 Mikrogramm Messenger-RNA (mRNA) enthalten, sollen es bei der dritten Dosis nur 50 Mikrogramm sein.

Bereits am Donnerstag hatte Moderna bei der US-Arzneimittelbehörde FDA erste Daten für die Prüfung einer solchen Auffrischungsimpfung eingereicht.

In einer Aussendung ist von signifikant erhöhten Antikörperspiegeln die Rede.

Biontech hat in den USA eingereicht

Bereits Mitte August haben Biontech und Pfizer erste Daten für die Zulassung einer Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eingereicht, vor wenigen Tagen kündigten sie an, weitere Daten übermitteln zu wollen. Eine Phase-3-Studie ergab nach Angaben der Hersteller, dass eine Auffrischungsimpfung mit ihrem Vakzin "signifikante neutralisierende Antikörpertiter" gegen das Coronavirus aufweise.

In den kommenden Wochen sollen diese Daten auch bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA eingereicht werden.

"Keine dringende Notwendigkeit" für alle

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA gab am Donnerstag bekannt, dass es nach gegenwärtiger Evidenz "keine dringende Notwendigkeit" gebe, allen vollständig Geimpften eine Booster-Dosis zu verabreichen. Personen mit geschwächtem Immunsystem sollten aber eine Auffrischung erhalten. Die EMA verweist dabei auf einen Bericht der Europäischen Krankheitskontrollbehörde ECDC, die gegenwärtig ebenfalls keine dringende Indikation für Auffrischungsimpfungen bei komplett Geimpften sieht. Bei Menschen mti geschwächtem Immunsystem wie etwa Transplantationspatienten sollte die Auffrischung aber schon jetzt durchgeführt werden.

IIn Österreich erhalten Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren, Personen mit Vorerkrankungen wie Krebs oder Herzschwäche sowie alle mit AstraZeneca oder Johnson & Johnson Geimpften als erste eine Auffrischung - und zwar sechs bis neun Monate nach der vollständigen Immunisierung. Bei allen anderen sollen die Auffrischungen erst frühestens neun Monate nach der zweiten Impfung starten.

In Wien können Personen aus den Gruppen mit einem erhöhten Risiko bereits einen Termin vereinbaren.

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