Mikro statt minimal: Labor will Herz-OPs noch schonender machen

Mikro statt minimal: Labor will Herz-OPs noch schonender machen
Neues Christian Doppler-Labor an der Meduni Wien eröffnet.

Viele Eingriffe am Herz werden bereits mittels "Schlüsselloch-Chirurgie" durchgeführt. Dabei werden über kleine Schnitte die chirurgischen Instrumente in den Körper eingeführt. In einem gestern, Montag, an der Medizinischen Universität Wien eröffneten CD-Labor sollen neue Techniken erforscht werden, um Herz-OPs noch schonender zu machen. Ziel sind noch kleinere Schnitte und der Einsatz besonders kleiner, präziser Instrumente, um den Heilungsprozess zu beschleunigen.

Bei Herzklappeninsuffizienz oder koronaren Herzkrankheiten werden notwendige Operationen bereits minimalinvasiv durchgeführt. So erfolgt an der Meduni Wien ein Großteil aller Routineeingriffe an Herzklappen mittels minimal-invasiver Techniken. Dadurch werden die Belastung für die Patienten, die Gewebsschädigung und der Blutverlust reduziert und die Rehabilitationsdauer verkürzt.

Noch schonendere Methoden

Am neuen "Christian Doppler(CD)-Labor für Microinvasive Herzchirurgie" wollen die Wissenschafter unter der Leitung von Martin Andreas von der Universitätsklinik für Herzchirurgie an der Meduni Wien diese operativen Eingriffe weiterentwickeln. Im Mittelpunkt stehen dabei die Verbesserung biologischer Herzklappenprothesen aus körpereigenem Gewebe, die Weiterentwicklung mikroinvasiver Techniken für Bypass- und Herzklappenoperationen und die Erprobung neuer Operationsinstrumente für kathetergestützte Verfahren. "Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf den unmittelbaren Nutzen für die Patientinnen und Patienten, die von noch schonenderen Methoden der Herzchirurgie möglichst rasch profitieren sollen", erklärte Andreas in einer Aussendung.

In den von der Christian Doppler-Gesellschaft (CDG) für jeweils sieben Jahre genehmigten CD-Laboren kooperieren Wissenschafter mit Unternehmen im Bereich anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Das Budget kommt dabei jeweils zur Hälfte über das Wirtschaftsministerium von der öffentlichen Hand und den Unternehmenspartnern. Im konkreten Fall ist das der US-amerikanische Produzent mikroinvasiver chirurgischer Instrumente LSI Solutions.

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