Meilenstein bei Behandlung von Rückenmarksverletzungen erzielt
Wissenschafter aus der Schweiz haben einen Meilenstein in der Behandlung von Rückenmarksverletzungen erzielt, hieß es am Montag in einer Mitteilung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL), dem Lausanner Universitätsspital Chuv und der Universität Lausanne. Demnach identifizierten die Forschenden bei Mäusen mit Rückenmarksverletzungen eine Gehirnregion, die für die Wiederherstellung des Gehens entscheidend ist. Diese unerwartete Entdeckung hat nun den Weg zu einer Hirnstimulationstherapie beim Menschen bereitet.
Die tiefe Hirnstimulation (Deep Brain Stimulation, DBS) am lateralen Hypothalamus - eine wenig bekannte Hirnregion, die an der Gehfähigkeit beteiligt ist - wurde bei zwei Personen mit partiellen Rückenmarksverletzungen durchgeführt. Sie bewirkte, dass sich die unteren Gliedmaßen erholten. Dadurch konnten sowohl deren Selbstständigkeit als auch ihr Wohlbefinden erheblich gefördert werden.
Die Deep Brain Stimulation (DBS) ist eine etablierte neurochirurgische Technik, bei der Elektroden in bestimmte Regionen des Gehirns implantiert werden, um die neuronale Aktivität zu beeinflussen. Traditionell wurde sie hauptsächlich zur Behandlung von Bewegungsstörungen wie der Parkinson-Krankheit eingesetzt.
"Ich spüre meine Beine"
Die Anwendung dieser Technik auf den lateralen Hypothalamus zur Behandlung einer partiellen Lähmung wird als innovativer Ansatz bezeichnet. Die in der Zeitschrift Nature Medicine veröffentlichte Studie ergab, dass die Hirnstimulation nicht nur unmittelbare Ergebnisse zur Verbesserung des Gehfähigkeit während der Rehabilitation erzielte, sondern auch langfristige Verbesserungen.
Nachdem die Elektrode angebracht und die Stimulation durchgeführt worden war, sagte die erste Patientin sofort: "Ich spüre meine Beine", berichtete die Neurochirurgin Bloch. Die zukünftige Forschung wird sich auf die Integration von DBS in andere Technologien konzentrieren, wie zum Beispiel Rückenmarkimplantate. Die Integration der beiden Ansätze - zerebrale und spinale Stimulation - werde eine umfassendere Erholungsstrategie für Patienten mit Rückenmarksverletzungen bieten.
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