Wiener Forscher: Killerzellen können sich an Viren erinnern

Eine gesunde Leber ist ausschlaggebend für Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit.
Spezielle Einheit in der Leber reagiert Antigen-spezifisch und zeigt immunologisches Gedächtnis

In der menschlichen Leber sind "natürliche Killerzellen" stationiert, die von Viren befallene oder entartete Zellen pauschal töten. Eine spezielle Einheit davon eliminiert aber nur Zellen, die mit bestimmten Erkennungszeichen von Viren (Antigenen) in Kontakt kamen und erinnert sich an diese Einsätze, berichten Wiener Forscher. Man könnte sie in Impfstrategien gegen Infektionen und Viren einbinden, erklären sie im Fachmagazin Science Immunology.

Natürliche Killerzellen gehören zu den weißen Blutzellen und sind in der Lage, abnormale Zellen wie Tumorzellen und virusinfizierte Zellen zu erkennen und abzutöten, erklären die Forscher um Georg Stary von der Universitätsklinik für Dermatologie der Medizinischen Universität Wien.

Bisher wurde ihnen nachgesagt, dass sie alle nur unspezifisch agieren und von vorigen Einsätzen nichts gelernt haben.

Die Wiener Forscher untersuchten die Killer-Truppen in der Leber aber genauer und fanden eine Einheit von "CD49a+CD16-natürlichen Killerzellen", die ständig aktiviert sind, und sich an Infektionen mit Viren wie Hepatitis A und B erinnern.

Dadurch sind diese "Gedächtnis-natürlichen-Killerzellen" in der Lage "Antigen-spezifisch" zu reagieren, was man bisher nur hochausgebildeten Immunzellen wie T-Zellen zugeschrieben hat.

"Da die Gedächtnis-natürlichen-Killerzellen aber keinen T-Zell Rezeptor besitzen, der für die Erkennung von Antigenen bei T-Zellen verantwortlich ist, wissen wir derzeit noch nicht, wie diese bei den natürlichen Killerzellen passiert", erklärte Stary der APA.

Ob die gedächtnisfähigen Immunzellen andere Rezeptoren auf der Oberfläche haben, die für die Erkennung von Antigenen verantwortlich sind, will er mit seinen Kollegen als Nächstes herausfinden.

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