Ein Team des Hospital de Clinicas de Porto Alegre in Brasilien wählte für die Untersuchung 26 Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen der Herzkranzgefäße aus. Sie waren im Durchschnitt 64 Jahre alt und hatten alle bereits Plaque-Ablagerungen an den Wänden der Herzarterien.
Im Zuge der Studie wurden die Teilnehmenden in zwei Gruppen eingeteilt: Die erste sah sich wöchentlich zwei unterschiedliche, einstündige TV-Komödien an, unter anderem populäre Sitcoms. Der anderen Gruppe wurden im Gegensatz dazu ernste Dokumentationen zu beispielsweise politischen Themen gezeigt.
Nach zwölf Wochen kontrollierte man, wie viel sauerstoffreiches Blut die Herzen der untersuchten Personen durch den Körper pumpten. Bei den Komödien-Zuschauerinnen und Zuschauern verbesserten sich die Testergebnisse um zehn Prozent im Vergleich zu vor dem Studienbeginn. Es wurde festgestellt, dass sich das Herzgewebe bei den zum Lachen gebrachten Patientinnen und Patienten besser ausdehnte.
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Glücks- statt Stresshormone
Der Hauptautor der Studie, Marco Saffi, sagte gegenüber der britischen Tageszeitung The Guardian: „Lachen hilft dem Herzen, weil es Endorphine („Glückshormone“, Anm.) freisetzt, die Entzündungen reduzieren und die Entspannung von Herz und Blutgefäßen fördern. Es senkt auch den Spiegel von Stresshormonen, die das Herz belasten.“
In Bluttests wurden überdies mehrere Biomarker für Entzündungen festgestellt, die anzeigen, wie viel Plaque sich in den Blutgefäßen bereits gebildet hat und ob die betroffenen Personen eine erhöhte Anfälligkeit für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall haben. Im Vergleich zu der Kontrollgruppe hatten sich bei den Lachenden die Entzündungsmerkmale signifikant reduzier
Um besser beurteilen zu können, wie Lachtherapie herzkranken Menschen helfen kann, bedarf es aber weiterer Studien. Laut Saffi könnte diese Behandlungsmöglichkeit in Gesundheitseinrichtungen für herzkranke Patienten angewendet werden. Dadurch wäre es möglich, auch den Medikationsbedarf zu verringern.
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Bisherige Studien zum Thema Lachen als Therapie zeigten, dass es sowohl positive Effekte auf den Körper gibt (z.B. auf den Blutdruck oder die Schlafqualität) als auch auf die Psyche. So können Angststörungen und Depressionen reduziert werden und das generelle Wohlbefinden wird deutlich gesteigert.
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