Kosmetika: Wie weniger Schadstoffe im Körper landen

Kosmetika: Wie weniger Schadstoffe im Körper landen
Wer Deos, Bodylotions oder Zahnpasta mit bestimmten Chemikalien meidet, hat ein besseres Blutbild.

Kosmetikprodukte ohne schädliche Chemikalien - Shampoo ohne Parabene oder parfümfreies Deodorant - zu finden, ist nicht immer einfach. Oft müssen die Inhaltsstoffe auf den Etiketten  mühsam gesucht werden. Aber ist es das wert? Neue Forschungen zeigen, dass es sich auszahlen kann, wenn man genau darauf achtet, was in den Produkten enthalten ist, die man kauft.  Das zeigt eine vom US-amerikanischen Silent Spring Institute geleiteten Studie fest. Das Institut ist eine gemeinnützige Organisation, die sich vor allem dem Kampf gegen den Brustkrebs verschrieben hat. Ergebnis: Verbraucher, die auf Parabene verzichten, weisen auch deutlich geringere Mengen dieser Chemikalien in ihrem Körper auf.

Diese Stoffe können mit den menschlichen Hormonhaushalt beeinflussen und zu Gesundheitsproblemen wie Fortpflanzungsstörungen, Schilddrüsenerkrankungen, Asthma und Krebs führen.

"Aus diesem Grund empfehlen wissenschaftliche Expertengremien und medizinische Fachgesellschaften, dass sich Menschen nicht zu sehr diesen Stoffen aussetzen", sagt Hauptautor Dr. Robin Dodson, ein Wissenschaftler für Umweltexposition bei Silent Spring. "Und mit der aktuellen Pandemie sehen wir, wie Krankheiten, die mit Umweltchemikalien in Verbindung gebracht werden, die Menschen auch anfälliger für COVID-19 machen - ein weiterer Grund, die Exposition der Bevölkerung zu reduzieren.

Urinproben von 726 Menschen

Um den Einfluss verschiedener Arten von Produkten auf die Exposition der Menschen zu beurteilen, sammelten Dodson und ihr Team Urinproben von 726 Teilnehmern aus den Vereinigten Staaten. Ergebnis: Eine große Mehrheit der Teilnehmer (87%) unternahm Schritte, um bestimmte Chemikalien in Produkten zu vermeiden. Diese Teilnehmer hatten insgesamt niedrigere Werte von Parabenen, BPA, Triclosan und Benzophon-3 im Vergleich zur US-Bevölkerung.

Jene Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Produkte mit Parabenen, Triclosan und Duftstoffen meiden, hatten die geringsten Mengen dieser Stoffe im Urin. Bei anderen Substanzen scheint es hingegen nicht so viel zu nutzen, wenn man versucht, sie beim Einkauf zu vermeiden. Das gilt etwa für BPA – es muss aus anderen Quellen stammen, die den Konsumentinnen und Konsumenten nicht bewusst sind. Laut Dodson kann man sich offenbar nicht ganz „freikaufen“: „Es geht um mehr als um eine Konsumentscheidung“, so die Forscherin in der Aussendung.

Produktbeschriftungen sollten transparenter und verständlicher werden, aber auch das sei noch nicht genug. „Letztlich sollte die Industrie in harmlosere Alternativen investieren, und strengere Regulierung sollten dafür sorgen, dass schädliche Substanzen erst gar nicht in den Produkten landen.“

 

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