Kindesmissbrauchsdelikte: Was in einer Therapie geschieht

Prävention von psychischen Erkrankungen beim Psychiater ist die Zukunft der Psychiatrie
Der Großteil der Täter kommt über eine Pornografiesucht zum Konsum pädophiler Daten, sagt Psychotherapeut Alex Seppelt.

Seit 30 Jahren arbeitet der Psychotherapeut Alex Seppelt bei der Wiener Männerberatung mit Klienten, die wegen Kindesmissbrauchs eine Therapie absolvieren.

KURIER: Wo beginnt Pädophilie, wo Missbrauch?

Alex Seppelt: Sie beginnt in dem Moment, wo Kinder in eine sexuelle Fantasie eingebaut werden. Der Begriff Kinderpornografie wird fälschlich verwendet, auch in den Medien. Pornografie konnotiert etwas Freiwilliges, aber da geht es um Missbrauchsabbildungen von Kindern. Daher spreche ich immer von Kindesmissbrauchsfotos.

Die rein pädophile Motivation, sich ausschließlich an Kindern und Jugendlichen erregen zu können und deshalb diese Bilder im Internet zu konsumieren betrifft etwa 20 Prozent der Straftäter. Der Großteil meiner Klienten kommt über eine Pornografiesucht, die letztendlich in paraphilen Verhaltensweisen mündet. Weil sie über Pornos nicht mehr das kriegen, was sie wollen, wandern die Männer an die Ränder der Pornografie, dort findet man auch Kindesmissbrauchsbilder.

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